Heftig umstritten
Urologische Abteilung in der Klinik Landstraße schließt
Mit 1. Oktober hat die Klinik Landstraße keine urologische Abteilung mehr. Die Station wird geteilt in die Klinik Favoriten und Donaustadt übersiedelt.
WIEN/LANDSTRASSE. Im Rahmen der Spitalsreform 2030 steht nun die lange umstrittene Umsiedlung der Urologie in der Klinik Landstraße bevor. Ab Freitag, 1. Oktober, sind die Spitäler Favoriten, Donaustadt und Ottakring dafür zuständig. Rund 90 Mitarbeiter sind bereits an den anderen Standorten.
Kritiker kämpfen bereits seit Jahren gegen die Absiedlung, aber ohne Erfolg. Auch Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ) war seit Bekanntwerden der Pläne in Gesprächen mit dem Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV). Er habe um den Erhalt der Abteilung im Klinikum gekämpft, ein Statement möchte er dazu nun keines mehr geben, heißt es aus seinem Büro.
Schwerpunktzentren sichern Quälität
Im Zuge der Umsetzung des Wiener Spitalskonzepts 2030 ist die Schaffung der drei urologischen Schwerpunktzentren vorgesehen. Grund dafür sind auch die teilweise geringen Fallzahlen in einzelnen Kliniken: Im modernen Spitalswesen geht der Weg fort von kleineren Einheiten hin zu größeren Schwerpunktzentren mit höheren Fallzahlen und mehr Expertise. Zur Veranschaulichung ein Beispiel: Ein Chirurg wird besser, wenn er oder sie eine Operation 200 Mal im Jahr durchführt als nur 20 Mal jährlich. Dies kommt neben anderen Benefits letztlich den Patienten zugute. Die Leistungsverlagerung dient somit der Qualitätssicherung.
In der urologischen Versorgung im Wiener Gesundheitsverbund ist dafür die eingangs genannte Etablierung von drei Schwerpunktzentren vorgesehen. "Die Ambulanz-, Betten- und OP-Kapazität wurde an diesen drei Standorten an die zu erwartende Leistungssteigerung angepasst und erhöht, in der Klinik Ottakring wurde zudem Anfang September das neue Steinzentrum mit Steinambulanz und zwei Steinzertrümmerungsgeräten eröffnet", so Elena Reghenzani vom Wiener Gesundheitsverbund und verdeutlicht: "In der Klinik Landstraße ist ein Konsiliardienst vorgesehen. In diesem Rahmen ist täglich von 8 bis 14 Uhr ein´ Facharzt für Urologie anwesend, um stationäre Patienten zu behandeln und operative Eingriffe durchzuführen, sofern diese dringend erforderlich sind. Patienten von auswärts werden an den urologischen Schwerpunktkliniken mit entsprechenden Ambulanzen behandelt", sagt Reghenzani.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.