Start-Stipendien
Schüler gestalten ihr Grätzel
Eine Grätzeloase ziert die Untere Weißgerberstraße – umgesetzt von Schülern der Initiative "Start-Stipendien".
LANDSTRASSE. "Von Nachbarn, für Nachbarn": Unter diesem Motto setzten Schüler der Initiative "Start-Stipendien" ein Grätzelprojekt um. Der Platz an der Ecke Untere Weißgerberstraße/Hetzgasse soll künftig anstatt Parkplatz und Mülleimern etwas Grün und Raum zum nachbarschaftlichen Austausch bieten. Nachdem sich Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ) persönlich von der Idee überzeugt und seinen Segen gegeben hatte, ging es auch schon los. Denn vom Konzept bis hin zur Umsetzung lag alle Arbeit bei den Schülern.
Stolze Schüler
Der Verein "Start Wien" vergibt Stipendien für Schüler mit Migrationshintergrund. Sieben nahmen am Workshop "Gestalte deine Stadt", der von der Agenda Landstraße organisiert wurde, teil. Nun wurde das Projekt, das in Hinblick auf Nachbarschaft und Integration förderlich wirken soll, umgesetzt.
Und dabei wurde jeder zum Handwerker und Floristen. "Ich fand es großartig, da ich eine neue Erfahrung sammeln durfte", erzählt Mariam. "Ich habe zum ersten Mal den Akkuschrauber benutzt und Schrauben eingeschraubt. Es ist schön, zu sehen, dass unsere Idee verwirklicht werden konnte." Ihre Kollegen pflichten ihr bei: "Mit der Unterstützung von lieben Leuten haben wir den Platz bekommen. Ich bin sehr stolz auf meine Freunde, die mitgemacht haben. Unsere Mühe war nicht umsonst, wie wir jetzt sehen", sagt Zakaria. "Ich mag handwerkliche Arbeit sehr und habe Freude daran, Dinge zu reparieren", zeigt sich Abbas eifrig, während am Holz gewerkt wird. "Die Ausarbeitung und Planung haben mir wirklich Spaß gemacht. Es jetzt aufgebaut vor unserem Büro zu sehen macht mich ziemlich stolz", so Jovana strahlend.
Straßenraum als Lebensraum
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Entstanden ist eine Grätzeloase, ein Ort zum Verweilen und Plaudern, mit viel Grün. Johannes Kellner von der Lokalen Agenda 21 ist begeistert vom Resultat: "Die Grätzeloase unterstützt dabei, die öffentlichen Räume kreativ und vielfältig zu nutzen. Straßenräume werden so zu Lebensräumen für die Menschen." Auch die Passanten gewöhnen sich an die neue Optik. "Zu Beginn war die Nachbarschaft noch sehr kritisch, aber von Tag zu Tag sieht man mehr Leute im Garten sitzen und den Platz unter der Linde genießen", meint Projektleiterin Katrin Bernd.
Dass die Passanten dem Projekt positiver gegenüberstehen, merkt man. Ein älterer Herr arbeitet gegenüber. "Ich freue mich jeden Tag, wenn ich auf den kleinen grünen Garten schaue. Und ich werde ihn in den Pausen auch bestimmt nutzen", freut er sich.
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