Neuer Standort für Kunstakademie
Ballonhalle bekommt mehrstöckigen Zubau
Die historische Ballonhalle wird zum Bildungsstandort für die Akademie der bildenden Künste. Jetzt wurden die ersten Pläne präsentiert.
WIEN/LANDSTRASSE. Ein Ort des Militärs wird zum Ort der Bildung: Bereits vergangenen Herbst wurde verkündet, dass die Ballonhalle im Arsenal zum neuen Standort für die Akademie der bildenden Künste werden soll. Von der Bundesimmobiliengesellschaft soll das denkmalgeschützte Gebäude, in welchem einst Gasballons gelagert wurden, umgebaut werden. MeinBezirk.at berichtete:
Ende 2025 soll der Umbau beginnen, das Ergebnis ein neuer Bildungsstandort mit rund 6.000 Quadratmetern Nettoraumfläche werden. Schon ab dem Wintersemester 2027 sollen das Institut für Restaurierung und Konservierung und das Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst einziehen. Insgesamt werden 50,1 Millionen Euro in das Projekt investiert.
Der Gewinnerentwurf
Für die Planung des Projekts wurde ein EU-weiter, offener Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Die Entscheidung der Jury fiel dabei einstimmig auf die Wiener Firma "Schenker Salvi Weber Architektinnen ZT". Im Entwurf spiegeln sich die inhaltlichen Schwerpunkte der Institute perfekt wider – nämlich die Umsetzung moderner Strategien im Umgang mit und zum Erhalt von Kulturgut.
Eine Box auf Stelzen bildet den ersten Stock im insgesamt 15 Meter hohen Luftraum der Halle. In dieser sollen Seminarräume untergebracht werden. So sollen sowohl die Außenwände mit den hohen Fenstern als auch das charakteristische Tonnendach erhalten bleiben.
Veranstaltungen und Bildung
Auch eine Bibliothek und öffentliche Veranstaltungsflächen sollen im Gebäude Raum bekommen. Weiters bekommt die Halle einen Zubau in Form einer eingeschossigen Halle. Hier sollen die Werkstätten und Ateliers der Institute untergebracht werden sowie ein fünfgeschossiger Kopfbau als Büro- und Laborgebäude. Der Zubau erhält ein für Fabrikbauten typisches Sägezahndach. Dieses wird mit einer PV-Anlage ausgestattet.
"Insgesamt handelt es sich um einen sehr überzeugenden Entwurf, der städtebauliche, architektonische, funktionale und ökologische Kriterien synthetisch zusammenführt", begründet die Jury ihre Auswahl. "Und dabei einen gelungenen Dialog zwischen Bestands- und Neubau inszeniert." Für den Umbau sowie den Zubau der Ballonhalle wird der "Klimaaktiv Gold"-Standard angestrebt. Das wird durch Nutzung von Geothermie aktivierte Betondecken und eine hochwärmegedämmte Gebäudedecke ermöglicht.
Universitäre Infrastruktur stärken
"Als Bund setzen wir konsequent auf die Stärkung und den Ausbau unserer universitären Infrastruktur und leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur qualitativen Weiterentwicklung unseres Wissenschaftsstandorts", so Martin Polaschek (ÖVP), Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung.
"Mit der Investition von über 50 Millionen Euro ermöglichen wir nun die Realisierung eines weiteren neuen Zentrums am Arsenal für zwei Institute der Akademie der bildenden Künste – ein bedeutendes Bauprojekt, das nicht zuletzt unsere Position in Bildung, Wissenschaft und Forschung nachhaltig stärken und voranbringen wird."
Auch Johan F. Hartle, Rektor der Akademie der bildenden Künste Wien, zeigt sich erfreut: "Durch die Nachbarschaft zu zahlreichen Kulturinstitutionen wird sich die international vernetzte und profilierte Arbeit unserer Expertinnen und Experten weiter entfalten", so Hartle, "Der neue Standort setzt zugleich einen markanten städtebaulichen Akzent am Eingang zum Arsenal, wie auch einen wichtigen inhaltlichen Akzent im Beitrag der Akademie der bildenden Künste Wien zum Erhalt des kulturellen Erbes am Kulturstandort Österreich."
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