Welttag des Buches

1.900 Meter voller Bücher im Stift St. Paul

Die Bibliothek im Stift St. Paul zählt zu den bedeutendsten Buchbeständen Österreichs.

ST. PAUL Während andere Stifte Barockbibliotheken besitzen, die den Atem stocken lassen, gibt es im Kärntner Stift St. Paul erst seit 2009 eine große Bibliothek, die moderne Regalarchitektur in den Kontext historischer Gewölbe stellt und durch ihre Weitläufigkeit und ihren Charme beeindruckt.

Bücher und Handschriften

Mehr als 1.900 Meter Bücherregale sind gefüllt mit den unterschiedlichsten Werken der Theologie, Philosophie, Medizin, Rechtssprechung und Naturwissenschaft. Über eine Wendeltreppe erreicht man einen Stock darüber die Sammlung der Handschriften und Inkunabeln, die neben den Beständen der Nationalbibliothek zum Bedeutendsten gehört, das Österreich im Bereich des Buchwesens zu bieten hat.

Sonderausstellung 2022

„Metamorphosen des Lichts“ betitelt sich die Sonderschau ab Juni 2022. "Die Gärten und die Bibliothek zusammenklingen zu lassen in der Wahrnehmung von Texten und Bildern, Gerüchen und Stimmungen bildet die Grundlage für ein Projekt im Stift St. Paul in diesem Sommer", kündigt Pater Gerfried Sitar an. Die „Lange Nacht des Erzählens“ soll in einer Zeit der zunehmenden Digitalisierung das Bewusstsein für das Lesen und Hören neu beleben und so den guten Geist der alten Bücher erwecken. Und derer gibt es im Stift St. Paul wahrhaft viele.

Gutenberg bis Goethe

Die Bandbreite reicht vom ältesten Buch Österreichs über das erste Druckerzeugnis Johannes Gutenbergs bis hin zu den Texten großer Poeten wie Goethe, Schiller oder Heinrich Heine. Bücher erzählen nicht nur Geschichten, die von ihren Autoren erdacht wurden, sondern auch jene ihrer Leser. Diesen Geschichten hinter den Geschichten soll auf die Spur gegangen werden. Wer hat sich mit den alten Büchern beschäftigt? Wie kamen handschriftliche Kommentare in die antiken Folianten und wer hat sie verfasst? Bücher werden lebendig und Menschen verschiedener Epochen treten miteinander in den Diskurs. So wird diese Begegnung zu einer Metamorphose der Zeit, die dem Verstehen dient und Altes mit Neuem verbindet.