Lavanttal
Baustart für ersten Windpark Kärntens (mit Video-Interviews)

- Der Spatenstich am Standort eines künftigen Windrades auf der Steinberger Alpe.
- Foto: RMK
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Heute ging der Spatenstich für die Windkraftanlagen auf der Steinberger Alpe und Soboth über die Bühne.
ST. GEORGEN, LAVAMÜND. Ein großer Tag in der Geschichte der Windenergie: Am Donnerstag, 15. Juli 2021, stand der Spatenstich für die acht Windräder auf der Steinberger Alpe und Soboth am Programm - somit wurde eine Doppelbaustelle eröffnet. Die tatsächlichen Bauarbeiten laufen aber schon seit einigen Wochen, da die beiden Fundamente auf der Soboth schon betoniert wurden und sich das erste auf der Steinberger Alpe bereits in Entstehung befindet. Außerdem ist für heuer noch die Errichtung der Zufahrtswege geplant.
Event in luftigen Höhen
Exakt am Standort eines künftigen Windrades auf rund 1.400 Metern Seehöhe wurde heute der Spatenstich inklusive der Segnung durch den St. Pauler Stiftsadministrator und St. Georgener Pfarrer Pater Marian Kollmann durchgeführt. Auf der Steinberger Alpe durfte Johann Janker, Geschäftsführer und Gründer der niederösterreichischen Betreiberfirma Ecowind, zahlreiche Gäste begrüßen: Unter ihnen waren Stefan Moidl (Geschäftsführer der IG Windkraft), Peter Ortolf (Obmann der Steinberger Alpengenossenschaft), Bernhard Binder (Forstdirektor Stift St. Paul), Werner Holzfeind (Kostmann GmbH), Bürgermeister Karl Markut (St. Georgen), Bürgermeister Wolfgang Gallant (Lavamünd) und weitere politische Vertreter aus den Gemeinden.

- Ecowind-Geschäftsführer Johann Janker, Bürgermeister Wolfgang Gallant, Pater Marian Kollmann und Bürgermeister Karl Markut (von links) bei der Segnung
- Foto: RMK
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42 Millionen Euro investiert
Janker sprach insbesondere den Grundeigentümern großen Dank für die Möglichkeit zur Umsetzung des Projekts aus und bemerkt: "Oft gab es auch Gegenwind, doch diesen haben wir gemeinsam mit allen Beteiligten gut steuern können. Ich freue mich auf die nächsten 25 Jahre." Insgesamt sind 35 Grundeigentümer in das Projekt involviert, denn neben den benötigten Flächen auf der Alm müssen auch Kabeltrassen bis ins Tal zum nächsten Umspannwerk verlegt werden. In die Errichtung der acht Windräder im Unteren Lavanttal fließen insgesamt 42 Millionen Euro.
Ab nächstem Jahr in Betrieb
Sechs Windräder entstehen auf der Steinberger Alpe im Gemeindegebiet von St. Georgen: Auf einer Seehöhe von 1.450 bis 1.600 Metern werden sie im Abstand von mehreren hundert Metern errichtet und erzeugen künftig für über 13.000 Haushalte Strom. "Bestrebungen für einen Windpark reichen in unserer Gemeinde bereits in das Jahr 2004 zurück. Eine energieautarke Gemeinde ist das Ziel", betont Bürgermeister Karl Markut, im Zuge dessen dankte er auch den Pionieren der Windbranche. Bis Oktober 2022 sollen Arbeiten abgeschlossen sein und die Inbetriebnahme erfolgen.

- Das Fundament für ein Windrad auf der Soboth.
- Foto: Privat
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So naturfreundlich wie möglich
Auf der Soboth im Gemeindegebiet von Lavamünd sollen die beiden Windräder, die sich auf 1.400 Metern Seehöhe befinden, bereits mit Ende Juli 2022 in Betrieb sein. Bürgermeister Wolfgang Gallant betont: "Wir haben dabei großen Wert darauf gelegt, dass die Umsetzung so naturfreundlich wie möglich vollzogen wird. Für Auerwild und Birkwild werden Ausgleichsflächen geschaffen und unter Einbezug der regionalen Jägerschaft die Entwicklungen auch überwacht." Die zwei Windkraftanlagen werden für knapp 4.500 Haushalte Strom liefern.
Regionale Wertschöpfung
Stefan Moidl von IG Windkraft verwies im Rahmen des Spatenstichs darauf, dass Kärnten mit den erneuerbaren Energien schon weit gekommen sei, doch für Klimaneutralität brauche es noch weitere Projekte – in diesem Fall die Windkraft. "Vor allem im Winter, wenn die Wasserkraft in einem geringeren Ausmaß genutzt werden kann, liefern die Windräder viele Vorteile", so Moidl. Außerdem entstehen durch die Errichtung der Anlagen Arbeitsplätze, die die Wertschöpfung in der Region fördern. Auf den beiden Baustellen werden 110 Personen bei der Errichtung beschäftigt sein und weitere neun Personen einen Dauerarbeitsplatz für Wartung und Betrieb der Anlagen finden. 17,3 Millionen Euro heimische Wertschöpfung bringt die Errichtung und weitere 27,7 Millionen Euro während des Betriebes der Windräder in den nächsten 20 Jahren.
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