Erfolgsprojekt
Der Altstadtmarkt als Sprungbrett ins Berufsleben

Filialleiterin Ulrike Zippusch, die Verkäuferinnen Sabine Wulz und Sabine Taupe, Lehrling Andreas Berchtold und die psychosolziale Begleiterin Susanne Dohr (von links) | Foto: RMK
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  • Filialleiterin Ulrike Zippusch, die Verkäuferinnen Sabine Wulz und Sabine Taupe, Lehrling Andreas Berchtold und die psychosolziale Begleiterin Susanne Dohr (von links)
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Im Altstadtmarkt in der Wolfsberger Innenstadt werden Jugendliche auf eine Laufbahn am ersten Arbeitsmarkt vorbereitet.

WOLFSBERG. Nach der Schließung des Spar Marktes in der Johann-Offner-Straße in Wolfsberg im November 2010 wurden von Seiten der Gemeindepolitik und der Werbegemeinschaft Wolfsberg Initiativen gesetzt, um für den Altstadtbereich einen Nahversorger zu erhalten. Pro Mente Kärnten und pro mente kinder jugend familie haben damals in Zusammenarbeit mit der ADEG Wolfsberg und verschiedenen Förderpartnern ein Konzept zur Führung eines „sozialen Nahversorgers“ ausgearbeitet. Das Ergebnis war der Altstadtmarkt, der einerseits wie ein herkömmliches Lebensmittelgeschäft geführt wird, andererseits als überbetriebliche Lehrwerkstätte die Möglichkeit zur Lehrlingsausbildung am zweiten Arbeitsmarkt bietet.

Weitervermittlung

Geleitet wird der Markt von Ulrike Zippusch, die das Konzept erklärt: „Jugendliche, die sich schwertun, am ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, erhalten bei uns die Möglichkeit, eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann zu beginnen. Im Idealfall werden sie noch während ihrer Lehrzeit an einen unserer Partnerbetriebe weitervermittelt, wo sie dann ihre Lehre abschließen. Vor allem bei ADEG Wolfsberg nimmt man immer wieder gerne Lehrlinge vom Altstadtmarkt, weil sie mit dem Warenprogramm bereits vertraut sind. Fall die Weitervermittlung nicht funktioniert, können die Jugendlichen ihre Lehre auch bei uns im Altstadtmarkt abschließen.“

Ausgezeichneter Erfolg

Seit Bestehen haben 35 Jugendliche ihre Lehre im Altstadtmarkt begonnen, davon sind sechs aktuell in Ausbildung, elf haben in der Probezeit aus verschiedenen Gründen abgebrochen und 18 haben ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Manche Lehrlinge wachsen über sich hinaus, so gab es heuer beispielsweise einen ausgezeichneten und zwei gute Erfolge bei der Lehrabschlussprüfung zu verzeichnen.

Ablauf

Das Angebot, eine Lehre im Altstadtmarkt zu beginnen, richtet sich an alle Jugendlichen unter 18 Jahren. Als erster Schritt wird ein Vorstellungstermin vereinbart. Wenn dieser positiv verläuft, wird der potentielle Lehrling zu einer Probewoche geladen. Sollte diese zur Zufriedenheit aller verlaufen, liegt die Entscheidung über einen Lehrvertrag einerseits beim Team von pro mente kärnten, andererseits ist auch die Zustimmung des Amtes der Kärntner Landesregierung nötig. Danach wird ein Lehrvertrag mit dreimonatiger Probezeit abgeschlossen. Es ist aber auch eine verlängerte Lehre bzw. eine Anlehre im Altstadtmarkt möglich.

Hilfe bei Problemen

Im Betrieb erlernen die Jugendlichen alle Arbeitsschritte, die in Lebensmittelgeschäften üblicherweise nötig sind. Unterstützt werden sie dabei von Filialleiterin Ulrike Zippusch und drei festangestellten Verkäuferinnen. Zusätzlich gibt es eine psychosoziale Begleitung durch Susanne Dohr, die den Lehrlingen in allen Belangen rund um die Berufsschule, aber auch bei persönlichen Problemen, beisteht. Dohr: „Bis vor wenigen Jahren konnten die Lehrlinge die Berufsschule noch in Wolfsberg besuchen, mittlerweile müssen sie aber nach Villach, wo der Unterricht geblockt über eine Dauer von zehn Wochen stattfindet. Ich bleibe währenddessen über Videotelefonie mit ihnen in Kontakt und helfe, wenn es in der Schule einmal nicht so gut klappt.“ Abseits des Schulbetriebs können sich die Lehrlinge auch an Susanne Dohr wenden, wenn es in der Familie Probleme gibt oder wenn sie Existenzängste plagen. Dann wird versucht die psychosoziale Betreuerin, im Rahmen von sogenannten Entlastungsgesprächen zu helfen.

Regionale Waren

Für die Bevölkerung ist der Altstadtmarkt als einziger Supermarkt in der Innenstadt eine wichtige Anlaufstelle. Auf einer Geschäftsfläche von rund 200 Quadratmetern findet man hier ein vielfältiges Warenprogramm, von allerlei Lebensmitteln über Haushaltsartikel bis hin zu selbstgemachten Kuchen, Brötchen, Torten und Pizzen. Als Zulieferer fungiert die ADEG Wolfsberg.  Großer Wert wird auf regionale Waren gelegt, so bekommt man beispielsweise Gramitscher Brot, Kartoffeln vom Biohof Nießl, Eier vom Hof der Familie Schratter, Nudeln von Tschreppitsch, Säfte vom Lagerhaus und Weine vom Ritter und vom Stift St. Paul. Als besonderen Service bietet man Lieferungen in der Innenstadt an, ebenso werden Waren nach dem Einkauf auf Wunsch zum Auto des Kunden gebracht. Einmal pro Monat baut das Team in den Pflegeheimen in Neudau und Frantschach-St. Gertraud Verkaufsstände für die Bewohner auf.

"Freundliche Leute"

Das Feedback von Seiten der Kunden fällt zumeist positiv aus: „Hier wird man immer von freundlichen Menschen bedient“, meint etwa eine Kundin beim Lokalaugenschein der Lavanttaler WOCHE. Lediglich bei der Feinkost bittet Filialleiterin Zippusch um Geduld: „Es kann vorkommen, dass es hier einmal ein bisschen länger dauert; die Jugendlichen müssen schließlich erst alles lernen.“

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