Theuermann
"Durch mich ist Hannes Primus ein besserer Bürgermeister"

Isabella Theuermann (FPÖ Wolfsberg) im Gespräch mit Daniel Polsinger von MeinBezirk.at. | Foto: MeinBezirk.at
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Die geschäftsführende Stadtparteiobfrau der FPÖ Wolfsberg, Isabella Theuermann, nimmt sich im Sommergespräch mit MeinBezirk.at kein Blatt vor den Mund.

Warum sind Sie in die Politik gegangen?
Um mitgestalten und etwas bewegen zu können. Ich habe eine ausgeprägte soziale Ader und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Ich will Menschen helfen.

Wenn Sie für einen Tag die absolute Mehrheit im Wolfsberger Gemeinderat hätten, welches Projekt würden Sie durchwinken?
Eine absolute Mehrheit halte ich generell für problematisch. Wo es sie gibt, ist das nicht unbedingt gut für die Bevölkerung. Sie verlangt nach einer starken Opposition, die Dinge aufzeigt. Dadurch, dass wir in Wolfsberg harte Oppositionsarbeit leisten, ist im Endeffekt auch Hannes Primus ein besserer Bürgermeister. Er kann nicht einfach hergehen und Projekte durchwinken, wie man es mit K-Industries versucht hat. Wir passen auf, dass so etwas nicht passiert.

Das war aber keine Antwort auf die Frage.
Ich kann wirklich kein konkretes Projekt nennen, weil wir ja genau solche Nacht-und-Nebel-Aktionen, wo ein Vorhaben von einer Partei durchgewunken wird, vermeiden wollen. Eine absolute Mehrheit braucht Demut und nicht die derzeit herrschende Überheblichkeit und Arroganz.

Es scheint, dass das Gesprächsklima zwischen SPÖ und FPÖ in Wolfsberg nicht das Beste wäre.
Es ist schwierig, wenn man ständig Anträge einbringt und sich permanent für soziale Anliegen einsetzt und einfach alles abgeschmettert wird aus Angst, eine andere Partei als die SPÖ könnte sich das auf die Fahnen heften. Ein Beispiel ist das Einfrieren der Mieten – etwas, das die Leute jetzt unbedingt brauchen würden. Dass das möglich ist, hat Spittal an der Drau gezeigt. Was passiert in Wolfsberg? Die Dringlichkeit wird nicht stattgegeben und der Antrag wird abgesetzt. Warum hilft man den Menschen nicht unmittelbar? Wir haben ein Budget von über 80 Millionen Euro und geben für die Hilfe in besonderen Lebenslagen pro Jahr etwa 14.000 Euro aus. Das ist für eine Stadt wie Wolfsberg unwürdig.

Dennoch macht es den Anschein, dass die Zusammenarbeit zwischen Grünen beziehungsweise ÖVP mit der Mehrheitspartei besser funktionieren würde als mit der FPÖ.
Weil wir die SPÖ am meisten kritisieren und dafür bestraft werden. Ich könnte mir nicht in den Spiegel schauen und wie die ÖVP alles mittragen, nur damit mir der Bürgermeister ein paar Körner hinwirft, damit ich nicht verhungere. Das ist den Wählern gegenüber alles andere als fair.

Ein Kernthema der FPÖ ist die Transparenz im Gemeinderat, speziell die Live-Übertragungen. Gibt es da Fortschritte?
Man hört von allen Seiten, dass dies rechtlich möglich sein wird, jedoch habe ich die Befürchtung, dass man das im Wolfsberger Gemeinderat gar nicht möchte. Es wird vermutlich zu einer Abstimmung kommen, wo man dem Vorhaben den Riegel vorschiebt. Generell arbeitet der Gemeinderat in Wolfsberg hinterwäldlerisch. In Völkermarkt ist es beispielsweise möglich, mit der Einladung zur GR-Sitzung jeden Akt digital abzurufen, um sich vorzubereiten. In Wolfsberg muss man zur Gemeinde gehen, um Einsicht zu bekommen. Das erschwert die Oppositionsarbeit enorm.

Haben Sie denn mittlerweile ein Büro bekommen?
Nein. Ich habe mitbekommen, dass zwei Büros freigeworden sind und diesbezüglich auch ein förmliches E-Mail an den Bürgermeister und die Amtsleiterin gesendet. Bisher gab es keine Antwort. Aber mir ist es ohnehin wichtiger, bei den Menschen draußen zu sein. Ich bin nicht von der Gunst der SPÖ abhängig.

Seit Beginn der Pandemie haben Sie sich mit Aussagen zum Thema Impfen sehr zurückgehalten, ganz im Gegensatz zur Bundes-FPÖ. Warum?
Wir stehen für persönliche Entscheidungsfreiheit. Ich möchte mir nicht anmaßen, jemandem zu sagen, er solle sich impfen lassen oder nicht. Das muss jeder für sich entscheiden.

Wie haben Sie sich entschieden?
Ich bin noch immer ungeimpft.

Sind Sie neben Ihrer politischen Tätigkeit noch beruflich tätig?
Ja, ich leite eine Unternehmen, das Fach- und Führungskräfte im kaufmännischen und technischen Bereich an Großkunden vermittelt, hauptsächlich in der Steiermark und in Wien. Wir vermitteln Positionen vom HTL-Absolvent aufwärts und betreiben aktives Headhunting. Derzeit beschäftige ich hier zwei Mitarbeiter.

Wie werden sie den Sommer verbringen?
Wir werden eher spontane Ausflüge machen, vielleicht für zwei oder drei Tage. Auf jeden Fall sollen meine Nichte und Neffen das erste Mal das Meer sehen können.

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