„Feuerwehren sind Problemlöser“

Der Wolfsberger Stadt- und Gemeindefeuerwehrkommandant Christoph Gerak mit WOCHE-Mitarbeiter Gerhard Klinger | Foto: KK
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VON GERHARD KLINGER

WOCHE: Als Hobby haben Sie „Feuerwehr“ bei Ihren persönlichen Daten angegeben. Warum?
CHRISTOPH GERAK: Neben meinem Beruf als AHS-Professor für Geschichte und Geografie sowie als Administrator am BORG in Klagenfurt und meiner Tätigkeit als Stadtkommandant von Wolfsberg bleibt nicht viel Zeit für ein Hobby und ich kann sagen, dass ich mein Hobby, die Feuerwehr, trotz der Freiwilligkeit recht professionell betreibe.

Worin bestehen Ihre Hauptaufgaben?
Als Kommandant der Stützpunktfeuerwehr Wolfsberg, die technisch bestens ausgerüstet ist, habe ich vor allem organisatorische Belange über. Wir sind quasi ein mittlerer Betreib mit fast 100 Arbeitskräften, dessen Einsätze koordiniert werden müssen.

Einsätze, die auch außerhalb der Bezirksgrenzen stattfinden?
Als Stützpunktfeuerwehr der Rangordnung eins obliegen uns nicht nur Aufgaben im Bezirk, sondern in ganz Kärnten. Neben dem Autobahnabschnitt zwischen Griffen und der Pack gehört auch die erste Autobahn-Tunnelkette jenseits der Pack zu unserem Einsatzgebiet. Je nach Alarmstufe können unsere Feuerwehrleute und Geräte auch kärntenweit angefordert werden. So war unser Großtankwagen auch bei den Waldbränden im Bezirk Spittal im Einsatz. Pro Jahr haben wir so zwischen 320 und 350 Einsätze und Übungen zu absolvieren und leisten dabei etwa 18.000 bis 20.000 Einsatzstunden.

Wann hat Ihre Karriere bei der Feuerwehr begonnen und welche Funktionen üben Sie aus?
Mit 15 bin ich zur Stützpunktfeuerwehr gekommen und wurde in den 18 Jahren als Maschinist, Kraftfahrer, Atemschutzträger ausgebildet. Mittlerweile bin ich als Ausbildungsleiter-Stellvertreter im Bezirk Wolfsberg für die Grundausbildung der Maschinisten zuständig und bin als Bezirksfunkmeister auch im Landesverband tätig. In den letzten Jahren war ich Stellvertreter von Wolfgang Weißhaupt als Stützpunktkommandant.

Wie ist es um den Feuerwehrnachwuchs bestellt?
Es ist nicht leicht sich im Wettbewerb um die Jugendlichen gegen Sport- und Kulturvereine zu behaupten, aber mit der Jugendfeuerwehr haben wir eine Institution, die sehr gute Arbeit leistet. Hier werden die ab Zehnjährigen fünf Jahre auf den aktiven Dienst vorbereitet. Es wird solides Basiswissen vermittelt, Geräteschulungen, Tests, Wettbewerbe und Betriebsbesuche durchgeführt, damit die Jugend mit 15 Jahren in den aktiven Dienst übernommen werden kann. Es geht darum, Buben und auch Mädchen auf dieses Ehrenamt ausreichend vorzubereiten.

Ist diese Ehrenamtlichkeit bei den Feuerwehren noch zeitgemäß?
Das Prinzip der Freiwilligkeit ist das beste und kostengünstigste für die Gesellschaft. Feuerwehren agieren nicht aus Eigennutz, es gilt etwas zu erhalten, zu bewahren. Feuerwehren sind Problemlöser, wobei es immer wieder neue Probleme zu lösen gibt?

Welche neuen Probleme?
Nicht neu ist, dass wir in der heißen Jahreszeit Wasser führen um etwaigen Trinkwasserunterversorgungen vorzubeugen. Der Klimawandel wird und hat schon zu neunen Aufgabenbereichen geführt, sei es die Umsiedelung von Wespen- und Hornissennestern oder die Bekämpfung von giftigen Pflanzen wie den Riesenbärenklau, die nur mit spezieller Ausrüstung und dem nötigen Knowhow zu bewältigen ist. Hier arbeiten wir intensiv mit dem Pflanzenexperten Hugo Gutschi zusammen. Es hat in dieser Hinsicht schon einen Einsatz mit der FF St. Margarethen gegeben. Starkregen wie unlängst in Kamp und den damit verbundenen Straßenunterspülungen im Frassgraben sowie Sturmschäden durch orkanartige Winde werden durch die Wetterkapriolen wahrscheinlich in nächster Zeit ansteigen. Wie bereits erwähnt, die Feuerwehr ist Problemlöser und wir haben die Kompetenzen diese zu lösen.

ZUR PERSON:
Name: Christoph Gerak
Geburtstag: 2. April 1982
Wohnort: Wolfsberg
Familienstand: ledig
Beruf: AHS-Professor und Administrator am BORG Klagenfurt.
Hobbys: Feuerwehr
Werdegang bei der Feuerwehr: Seit 18 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Wolfsberg. Maschinist, Kraftfahrer, Atemschutzträger und Funker. Bezirksfunkbeauftragter und Ausbildungsleiter-Stellvertreter im Bezirk. Ab 2009 Kommandant-Stellvertreter bei der FF Wolfsberg. Seit heuer Stadt- und Gemeindefeuerwehrkommandant in Wolfsberg.

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