Lavanttal
Fischräuber und Verbauung schaden Fischbeständen enorm

Von links: Harald Kaufmann, Florian Neuhäusel, Andrea Schachenmann, Bernhart Binder und Markus Payr. | Foto: Stift St. Paul
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Der Fischereirevierverband Wolfsberg traf sich zur Vollversammlung Benediktinerstift St. Paul.

LAVANTTAL. Der Fischereirevierverband vertritt gemäß Kärntner Fischereigesetz die Interessen der Fischerei in den Bezirken. Mehr als hundert Fischereireviere gibt es im Bezirk Wolfsberg. Um einen Überblick über den Zustand der Fischereigewässer zu erhalten und Maßnahmen zur Verbesserung vorzuschlagen, lud der Verband seine Mitglieder in das Sommerrefektorium des Benediktinerstiftes St. Paul ein. Als Hausherr begrüßte Administrator Pater Marian Kollmann die Mitglieder und die Ehrengäste. So verfolgten mit großem Interesse Bezirkshauptmann Georg Fejan, Bezirksjägermeister Johann Waich und Bezirksobmann des Jagdaufseherverbandes Sascha Flößholzer die Berichte der Fachreferenten.

Fischer haben wichtige Aufgabe

Der Vorsitzende des Fischereirevierverbandes, Bernhart Binder, hob die wichtige Aufgabe der Fischer als Aufsichtsorgane an Gewässern hervor: „Zahlreiche Umweltverschmutzungen an und in den Gewässern konnten nur durch die Aufmerksamkeit der Fischer erkannt oder verhindert werden“.

Fischbestand stark zurückgegangen

Die Lavant war am Beginn des 20. Jahrhunderts noch der fischreichste Fluss der damaligen K.u.k-Monarchie. Doch die Regulierung und technische Verbauung der Gewässer des Lavanttals haben den Lebensraum der Fische und Krebse in den letzten hundert Jahren stark eingeschränkt. Die Begradigung der Lavant halbierte den mäandrierenden Verlauf von Mettersdorf bis Lavamünd von einst 35 auf 16 Kilometer. Zudem bedrohen Fischotter, Graureiher und andere Fischräuber wieder den Fischbestand im Lavanttal.

Immer mehr Fischräuber

Der Gewässerökologe Harald Kaufmann ging in seinem Fachvortrag auf die Entwicklung des Fischbestandes in den heimischen Gewässern ein. Strukturelle Verbesserung im Lebensraum der Fische und Krebse tragen – wie die Renaturierungsbemühungen in den letzten Jahren zeigten – zu einer positiven Entwicklung bei, die jedoch zum Teil durch das vermehrte Auftreten von Fischräubern wieder zunichte gemacht wird.

Wildschadensfonds zu gering

Die Juristin der Kärntner Jägerschaft, Andrea Schachenmann, brachte den Fischern die Fischotterverordnung nahe, gab Auskunft über die Schonzeiten und die erlaubten Fangmethoden und wies auf den Kärntner Wildschadensfonds hin. Die Mitglieder des Fischereiverbandes waren sich jedoch einig, dass die Dotierung durch das Land Kärnten dafür viel zu gering ausfällt.

Einbringen der Forelleneier in den Brutbehälter. | Foto: Florian Neuhäusel
  • Einbringen der Forelleneier in den Brutbehälter.
  • Foto: Florian Neuhäusel
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"Homing" statt fangfähiger Besatz

Der Betreiber einer Fischzuchtanstalt, Markus Payr, wies auf viele mögliche Gründe des Fischrückganges – von den starken Verbauungsmaßnahmen im letzten Jahrhundert bis zu den aktuellen Fischräubern – hin. Der Besatz mit gewässertypischen Fischen ist für die nachhaltige Verbesserung unserer Gewässer besonders wichtig. Während bei herkömmlichen Wiederbesatz größere Fische Verwendung finden, die sich oft schwer an die vorherrschenden Gewässerbedingungen anpassen, werden beim sogenannten „Homing“ Fischeier in eigens entwickelten Behältern in das Gewässer eingebracht. Die schlüpfenden Fische passen sich so besser an die Umweltbedingungen an. Das Projekt wurde vom Fischereirevierverband finanziell unterstützt. In einem eigens produziertem Film zeigten Florian Neuhäusel und sein langjährig erfahrener Fischereikollege Willi Buchbauer die umfangreichen Arbeiten, die für einen ökologisch nachhaltigen Fischbesatz notwendig sind. 

Frisch geschlüpfte Forellen im „Dottersackstadium“. | Foto: Florian Neuhäusel
  • Frisch geschlüpfte Forellen im „Dottersackstadium“.
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