Apotheke "Paracelsus"/Frantschach
Gut gerüstet für Notfälle zu Hause
Salben, Tabletten und Co.: Eine intakte Hausapotheke ermöglicht im Ernstfall rasche Hilfe zur Selbsthilfe.
WOLFSBERG, FRANTSCHACH-ST. GERTRAUD. Eine gewisse Auswahl an Medikamenten in den eigenen vier Wänden darf nicht fehlen. Mittlerweile zählt auch ein Corona-Test dazu. Die Lavanttaler Woche holte bei Helene Andree von der Apotheke Paracelsus einige Tipps.
Basics für zu Hause
"Heil- und Wundsalben, Zugsalben, krampflösende Medikamente sowie Tropfen für Augen, Nase und Ohren sollten unter anderem zur Grundausstattung zählen", erklärt Andree. Außerdem empfiehlt sie entzündungshemmende Tropfen für die Mundschleimhaut, Allergietabletten, Mittel zur Behandlung von Bienenstichen und Heparin-Salben bei stumpfen Verletzungen. Für den Outdoor-Sport in der Freizeit sollte man ebenso gerüstet sein: "Pflaster, Elastische Binden, Salben gegen Insektenstiche und Desinfektionsmittel gehören beispielsweise in den Wanderrucksack."
Alte Hausmittel
Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel sollen insbesondere zur Stärkung des Immunsystems beitragen: "Von Vitamin C, D, E, oder Zn gibt es auch Kombinationspräparate, eine individuelle Beratung ist hilfreich." Um ein intaktes Immunsystem aufbauen zu können, sind auch pflanzliche Mittel sowie alte Hausmittel, die in der Familie schon lange verwendet werden, ratsam. Die Wirkungen sind von Mensch zu Mensch verschieden. In Zeiten wie diesen sollte eine Hausapotheke auch einen Corona-Test umfassen, der zu Hause durchgeführt werden kann.
Optimale Lagerung
Neben der optimalen Befüllung der Hausapotheke spielt die Lagerung eine wesentliche Rolle. "Alle drei Monate gehören die Mittel kontrolliert, Abläufe sind zu beachten", weiß Andree. Zudem sollte man die Anbrüche der Medikamente mit einem Datum versehen, da ein Ablaufdatum bei Tropfen, Salben oder Zäpfchen nur für den geschlossenen Zustand gilt. "Wichtig ist auch, dass die Medikamente nicht im Badezimmer aufbewahrt werden. Ein trockener und nicht zu warmer Ort ist für die Lagerung ideal", fügt die Leiterin der Frantschacher Apotheke hinzu.
Ablaufdatum beachten
Oftmals finden sich auch abgelaufene Medikamente in der Hausapotheke. Die Einnahme von Arzneimitteln, wo das Ablaufdatum schon überschritten ist, kann sich sehr unterschiedlich auswirken: "Tabletten und Ähnliches, das oral zugeführt wird, kann nach Ablauf zu Magenbeschwerden, Durchfall und Krämpfen führen. Die gewünschte Wirkung bleibt jedoch aus." Sollte schon eine optische Veränderung ersichtlich sein, unter anderem Farbe, Konsistenz oder Risse, gehören diese unbedingt entsorgt.
Verwendung von Salben
Bei bereits geöffneten Salben reicht es, die ersten vier Zentimeter zu entfernen und die Salbe dann bis zum Ablaufdatum weiter zu verwenden. "Sollte sich die Struktur ändern und es zum Wasseraustritt oder Verklebungen kommen, dann gehört die Salbe sofort weg", erklärt die Apothekerin.
Wohin mit dem Müll?
Im Bauhof können Medikamente kostenlos entsorgt werden: "Das gilt für Salbe in der Tube, Flüssigkeiten im Glas und Tabletten ohne Blister in einem Sackerl." Überkartons gehören zum Altpapier, die Blister in die Verbundstoffcontainer (Plastik und Alufolie). "Alle Nadeln, Spritzen und Medikamente für die Chemotherapie kann man wieder in der Apotheke abgeben", betont sie abschließend.
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