Im Jahr 2022 in Wolfsberg
Hoher Anstieg bei Firmeninsolvenzen
Wie es bereits vorauszusehen war, ist nach dem Auslaufen der staatlichen Corona-Stützungsmaßnahmen die Zahl der Firmeninsolvenzen auch in Kärnten wieder gestiegen. Eine Insolvenzwelle ist zwar ausgeblieben, die Anzahl der Insolvenzen entwickelt sich wieder in Richtung einer Normalisierung auf dem Niveau vor Corona. Hier nun die regionalen Entwicklungen für das Gesamtjahr 2022 für den Raum Wolfsberg.
WOLFSBERG. Im Raum Wolfsberg waren im Jahr 2022 insgesamt 16 Firmen insolvent. Davon wurden fünf Verfahren beim Landesgericht Klagenfurt eröffnet und elf Verfahren mangels Masse abgewiesen. Im Vergleich zu 2021, in welchem zehn Verfahren insolvent wurden, kam es zu einem Anstieg der insgesamten Firmeninsolvenzen um 60 Prozent – auch das Normalinsolvenzjahr 2019 konnte heuer um rund 34 Prozent übertroffen werden (2019: 12 Verfahren).
Bau- und Baunebengewerbe massiv betroffen
Die insgesamten Passiva zählten im Jahr 2022 rund 4,217 Millionen Euro. Von den eröffneten Insolvenzen waren 39 Dienstnehmer betroffen. Die größten Lavanttaler Firmeninsolvenzen entfielen auf die Firma Sajovitz GmbH in Wolfsberg mit Passiva von EUR 1,486 Millionen Euro und das Ingenieurbüro der Firma Sirius Eco Tec GmbH in St. Andrä mit Passiva von 1,3 Millionen Euro. Die meisten Dienstnehmer waren von der Insolvenz der Firma Sajovitz GmbH betroffen. Hier verloren 37 Dienstnehmer den Job. Die am meisten von Insolvenzen betroffene Branche in Raum Wolfsberg im Jahr 2022 waren Bau- und Baunebengewerbe. Im Raum Wolfsberg wurden im Jahr 2022 41 Schuldenregulierungsverfahren mit insgesamten Verbindlichkeiten von 12,256 Millionen Euro eröffnet. Dies bedeutet einen Anstieg um rund 33 Prozent zum Vorjahr (2021: 31 Verfahren).
Durchschnittliche Verschuldung erhöht
Die durchschnittliche Verschuldung hat sich von rund 162.600 Euro im Jahr 2021 auf durchschnittlich 305.000 Euro erhöht. Dies ist allein auf die größte Privatinsolvenz im Raum Wolfsberg und auch Kärntens zurückzuführen, nämlich jene des ehemaligen Geschäftsführers und Gesellschafters der deutschen KrestaTochtergesellschaften mit Verbindlichkeiten von rund 7,7 Millionen Euro. Der Frauenanteil bei den eröffneten Schuldenregulierungsverfahren liegt im Bezirk Wolfsberg bei 34 Prozent. Rund 39 Prozent der ehemaligen Unternehmer entschuldeten sich ebenfalls im Rahmen eines Schuldenregulierungsverfahrens.
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