Liebenswertes St. Andrä
Im Kindergarten dürfen die Kids mitentscheiden

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Maria Gritsch-Wastian hat die Kindergartenlandschaft in St. Andrä mit aufgebaut. Heuer gibt es wieder elf Gruppen mit rund 250 Kindern.

ST. ANDRÄ. Erleichtert wirkt die St. Andräer Kindergartenleiterin Maria Gritsch-Wastian: „Heuer konnten wir allen 100 angemeldeten Kindern einen Platz anbieten." Um dies zu ermöglichen, hat die Stadtgemeinde eigens eine dritte Gruppe in Maria Rojach eröffnet und dafür über 50.000 Euro in die Hand genommen. In St. Andrä ist es – anders als in anderen Gemeinden – möglich, einen Wunschkindergarten im Gemeindegebiet anzugeben. „Das ist ein Entgegenkommen an die Eltern. Wenn wir die Wünsche erfüllen können, dann tun wir das.“ Beinahe in allen Fällen konnte heuer den Wünschen nachgekommen werden. Aktuell gibt es nur noch Einzelfälle, die ihren Wunschplatz nicht bekommen haben. „Das kann sich aber noch ändern“, sagt Gritsch-Wastian. „Es gibt immer wieder Abmeldungen aufgrund von Umzügen oder anderen Gründen.“

Von sechs auf elf Gruppen

Als Gritsch-Wastian ihre berufliche Laufbahn 2011 begann – damals als Kindergartenpädagogin in Maria Rojach – gab es in der Stadtgemeinde St. Andrä lediglich zwei Gruppen in Maria Rojach sowie den Pfarrkindergarten mir vier Gruppen beim Kloster Maria Loretto. Das hat sich rasant geändert. 2013 kam eine dislozierte Gruppe in der Volksschule Maria Rojach hinzu, ein Jahr darauf die erste eine Gruppe in Jakling, gefolgt von einer weiteren im Jahr darauf. Auch in Eitweg werden zwei dislozierte Gruppen betrieben. 2020 übernahm schließlich die Stadtgemeinde St. Andrä die Leitung des Klosterkindergartens. Im November 2021 begann man mit dem Bau eines ganz neuen Kindergartens in der Römerstraße, in den rund 3,5 Millionen Euro investiert wurden. Herausgekommen ist der bis dato modernste Kindergarten im ganzen Bezirk.

Grundsteinlegung

Gritsch-Wastian war an der Umsetzung all dieser Projekte maßgeblich beteiligt. Zwei Jahre lang war sie ausschließlich mit administrativen und organisatorischen Aufgaben betraut, darunter die Entwicklung des pädagogischen Konzeptes für den neuen Stadtkindergarten. Doch danach zog es sie wieder zurück zu ihrer eigentlichen Berufung: „Ich wollte unbedingt wieder aktiv mit den Kindern arbeiten. Derzeit absolviere ich 20 Stunden ‚Kinderdienst‘ im Kindergarten St. Andrä und 20 Stunden administrative Aufgaben“, erklärt sie. Das Ziel? „Mein Team und ich wollen junge Menschen erziehen und begleiten, die sich im Leben selbstständig zurechtfinden, die handlungsfähig und lösungsorientiert sind. Den Grundstein dazu legt man bereits im Kindergarten“, meint die Pädagogin. Um ideale Voraussetzungen auf dem Weg dorthin zu schaffen, hat man sich im Kindergarten St. Andrä für eine Richtung entschieden, die sich an der sogenannten „Reggio-Pädagogik“ orientiert.

Lebenswelten

Seinen Ursprung hat das Reggio-Konzept in Italien. Doch was bedeutet dieser Begriff für die Praxis? „Das Kind steht mit seinen Interessen im Mittelpunkt, die Partizipation hat einen hohen Stellenwert inne – höher als in gewohnten Kindergartenbetrieben“, sagt die Leiterin. Mit einem herkömmlichen Kindergarten hat der Alltag in St. Andrä nur noch wenig zu tun. Zum Beispiel gibt es keine fixen Gruppenräume mehr, sondern ein offenes Raumkonzept mit „Lebenswelten“, für dich sich jedes Kind bewusst entscheidet. Täglich um 8 Uhr treffen sich die Kids und die Pädagoginnen auf der „Piazza“ im Garderobenbereich, um mit gemeinsamem Singen in den Tag zu starten. Über ein digitales Orientierungssystem mit Touchscreen kann danach jedes Kind entscheiden, ob es den Vormittag lieber beim Forschen und Entdecken, beim Zeichnen und Malen im Atelier, beim Rollenspiel oder im Bewegungsraum verbringt. Die kindliche Meinung ist wichtig und wird in den Alltag miteingebaut. Auch die Eltern profitieren von größtmöglicher Flexibilität. Sie entscheiden, ob das Kind einen Mittagsschlaf einlegt oder ob das Kind zu Mittag ist. Das alles liest sich gut, doch funktioniert es auch in der Praxis? „Natürlich gehört dazu eine klare Struktur und ein entsprechendes Regelwerk, doch in unserem Fall klappt das ausgesprochen gut. Wir waren selbst erstaunt“, sagt Gritsch-Wastian.

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