Noch keine Gemeinde über 60 Prozent
Impfzahlen im Lavanttal zu niedrig

Die Impfbereitschaft im Bezirk Wolfsberg schwankt zum Teil beträchtlich. | Foto: Privat
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  • Die Impfbereitschaft im Bezirk Wolfsberg schwankt zum Teil beträchtlich.
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Die Impfquote in den Lavanttaler Gemeinden schwankt beträchtlich. Vorreiter ist Reichenfels, Schlusslicht St. Georgen. 

LAVANTTAL. Ab wann ist die Herdenimmunität erreicht? Experten gehen von einer Schwelle von über 80 Prozent aus. Zuvor galten 60 bis 70 Prozent als Hürde. Als ein wichtiger Schritt gilt das Erreichen der 50 Prozent-Marke an Durchimpfung in der Bevölkerung. Liegt man darunter, hat die Anzahl der Geimpften wenig Einfluss auf die Verbreitung des Virus. Wie es im Bezirk Wolfsberg mit den Impfungen aussieht, zeigen folgende Zahlen.

Schlusslicht St. Georgen

Per Datenstand 2. Oktober bildete St. Georgen relativ weit abgeschlagen das Schlusslicht bei den Impfzahlen im Lavanttal. Hier konnte noch nicht einmal die Hälfte der Personen mit Hauptwohnsitz in St. Georgen wenigstens eine Teilimpfung aufweisen (48,84 Prozent). Bei den Vollimmunisierten kam St. Georgen gerade einmal auf 45,69 Prozent.

"Gab Nebenwirkungen"

Bürgermeister Karl Markut (Team Kärnten) hat dafür keine wirkliche Erklärung. „Ich verstehe aber jeden, der noch ein bisschen zuwartet, weil ja auch die Impfstoffe immer besser werden. Außerdem gab es in der Gemeinde einige Fälle mit starken Nebenwirkungen“, so der Bürgermeister, der sich zu seinem eigenen Impfstatus nicht äußern möchte. Von Seiten der Gemeinde sei viel in Richtung Impfung getan worden: „Vor allem im Frühjahr haben wir Impftermine koordiniert und Personen zum Impfen nach Wolfsberg transportiert. Wenn jemand Hilfe und Unterstützung braucht, kann er sich nach wie vor an die Gemeinde wenden.“

Karl Markut, Bürgermeister von St. Georgen | Foto: Privat
  • Karl Markut, Bürgermeister von St. Georgen
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Hohe Impfskepsis

Der zweite Vizebürgermeister Markus Wutscher (SPÖ) – selbst geimpft – ist der Umstand der geringen Impfzahlen bekannt: „Es ist leider tatsächlich so, dass die Impfskepsis im Ort relativ stark ausgeprägt ist. Seit unsere Teststation im Kultursaal aufgelassen wurde, bemerke ich auch bei Veranstaltungen im Indoorbereich, dass weniger Leute kommen, weil sie keinen 3G-Nachweis haben.“

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Vorletzter Platz

Nur wenig besser sah es in Lavamünd aus. Hier waren mit Stand 2. Oktober 51,9 Prozent der Bevölkerung teilgeimpft, nur 45 Prozent hatten eine Vollimmunisierung. Damit liegt Lavamünd auf dem vorletzten Platz im Tal. Bgm. Wolfgang Gallant (LWG): „Diese Zahlen sind mir neu, aber ich finde es gut, dass wir nun auch Einblick in die Impfquoten in den einzelnen Gemeinden haben. Natürlich hoffen wir, dass wir die Zahl der Geimpften weiter nach oben korrigieren können und ich werde dieses Thema im Gemeindevorstand ansprechen.“

Lavamünds Bürgermeister Wolfgang Gallant | Foto: Privat
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Relativ ruhig geblieben

Einen Grund für die niedrige Impfquote meint Gallant im Fehlen von großen Infektionsherden zu erkennen: „In Lavamünd gab es keine Cluster, auch an den Schulen und Kindergärten ist es relativ ruhig geblieben. Es mag schon sein, dass sich die Leute deshalb weniger Leute impfen als in Gemeinden, wo es hohe Inzidenzen gab“, sagt der Bürgermeister, der laut eigenen Angaben geimpft ist. Der zweite Vzbgm. Raphael Golez (SPÖ), der sich selbst als Pro-Impfer bezeichnet, kann keinen besonderen Grund für die niedrige Impfquote nennen: „Ich denke nicht, dass die Impfskepsis in Lavamünd besonders groß ist, zumindest habe ich aus Gesprächen mit der Bevölkerung nicht diesen Eindruck gewonnen. Darum ist es mir ein Rätsel, warum die Impfquote bei uns so niedrig ist."

Reichenfels auf Platz 1

Vorreiter bei der Impfquote im Lavanttal ist nicht etwa die Bezirksstadt, sondern ausgerechnet Reichenfels. Hier verfügten mit Stand 2. Oktober 59,98 Prozent der Bevölkerung über beide Impfungen, 63,57 Prozent hatten zumindest einen Stich. Damit wird Reichenfels als erste Gemeinde im Bezirk die 60-Prozent-Marke bei den Vollimmunisierungen knacken.

Kaum Impfgegner

Über die Gründe kann Bgm. Manfred Führer (ÖVP), der sowohl genesen als auch geimpft ist, nur spekulieren: „Einerseits haben wir natürlich einen relativ hohen Altersdurchschnitt, andererseits sind wir aber auch eine typische Pendlergemeinde. Viele Reichenfelser arbeiten in Obdach oder Bad St. Leonhard. Ich vermute, einige haben sich recht frühzeitig impfen lassen, um sicherzugehen, dass sie bei einem eventuellen verpflichtenden Ausreisetest zu ihren Arbeitsplätzen außerhalb der Gemeindegrenzen kommen.“ Denn aufgrund der geringen Einwohnerzahl klettert die Inzidenzzahl auch bei einigen wenigen Infektionen rasch nach oben. Als weitere Gründe für die hohe Impfzahl nennt der Bürgermeister auch das Fehlen radikaler Impfgegner in der Gemeinde.

Manfred Führer, Bürgermeister von Reichenfels | Foto: Privat
  • Manfred Führer, Bürgermeister von Reichenfels
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Wolfsberg im Mittelfeld

Die Stadtgemeinde Wolfsberg liegt im bezirksweiten Vergleich im Mittelfeld, hier sind 61,64 Prozent der Menschen teilimmunisiert, 57,88 Prozent sind vollimmunisiert. Im kärntenweiten Vergleich liegt der Bezirk Wolfsberg übrigens im hinteren Feld, hier belegt das Lavanttal mit 56,36 Prozent Vollimmunisierten und 60,06 Prozent Teilimmunisierten Platz sieben von zehn Bezirken. Im Detail auf: info.gesundheitsministerium.at.

Die Impfbereitschaft im Bezirk Wolfsberg schwankt zum Teil beträchtlich. | Foto: Privat
Lavamünds Bürgermeister Wolfgang Gallant | Foto: Privat
Manfred Führer, Bürgermeister von Reichenfels | Foto: Privat
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