Wolfsberg
Kleinere Kindergartengruppen machen Neubau notwendig

- Auf diesem Grundstück hinter dem AMS-Gelände soll im nächsten Jahr ein neuer Gemeindekindergarten entstehen.
- Foto: MeinBezirk.at
- hochgeladen von Daniel Polsinger
Am Kirchbichl soll bis 2024 ein neuer Kindergarten für fünf Gruppen entstehen.
WOLFSBERG. Ab dem Kindergartenjahr 2023/24 wird die maximale Anzahl von Kindern pro Gruppe nach dem Kärntner Kinderbetreuungsgesetz von 25 auf 20 reduziert, um die Kinderpädagoginnen zu entlasten und eine höhere Betreuungsqualität zu gewährleisten. Die Gemeinden stellt dies vor Herausforderungen: Einerseits Platzprobleme, weil die sich aus der Reduktion ergebenden zusätzlichen Untergruppen irgendwo untergebracht werden müssen, andererseits eine finanzielle Belastung, weil mehr Pädagoginnen beschäftigt werden müssen.
Fünf Gruppen mehr
„In Wolfsberg betreiben wir derzeit sieben Gemeindekindergärten mit 22 Gruppen, davon zwei Integrationsgruppen“, berichtet Vizebürgermeister Kindergartenreferent Alexander Radl. „Grob gerechnet müssen wir Platz für etwa fünf zusätzliche Gruppen schaffen.“ Dafür wurde im Gemeinderat ein Grundsatzbeschluss zum Bau eines neuen Kindergartens auf den sogenannten „Mikutta-Gründen“ am Kirchbichl gefasst – dort wo noch heuer der Baustart für 50 neue Wohnungen fallen könnte. Ein 99-jähriger Baurechtsvertrag mit der Wohnbaugesellschaft „Meine Heimat“ wurde zu diesem Zweck abgeschlossen. „Die zentrale Lage würde sich sehr gut eignen, auch verkehrstechnisch wäre der Kindergarten leicht zu erreichen“, so Radl.

- Wolfsbergs Vizebürgermeister Alexander Radl
- Foto: Privat
- hochgeladen von Daniel Polsinger
Baustart 2023 möglich
Für das Kindergartenprojekt befindet man sich derzeit in der Planungsphase. Was genau der Bau kosten wird, könne man noch nicht sagen. Ein Vergleich ist jedoch möglich: In St. Andrä wird derzeit ein Kindergarten für vier Gruppen um rund 2,4 Millionen Euro gebaut. Sollte wie angedacht der Kindergartenbau künftig in den Kärntner Schulbaufonds integriert werden, erhofft sich die Stadtgemeinde Wolfsberg entsprechende Mittel. „Wenn alle Ansuchen positiv bewilligt werden, könnten wir bereits 2023 mit dem Bau starten und den Betrieb mit Beginn des Kindergartenjahres 2024/25 starten“, so Radl.

- Auf diesem Grundstück hinter dem AMS-Gelände soll im nächsten Jahr ein neuer Gemeindekindergarten entstehen.
- Foto: MeinBezirk.at
- hochgeladen von Daniel Polsinger
Synergien mit Volksschulen
Bis das Gebäude fertiggestellt ist, müssen die zusätzlichen Kindergartengruppen jedoch andernorts betreut werden. Sie sollen in einem zeitlichen Stufenplan in den jeweils benachbarten Volksschulen (Wolfsberg, St. Johann, St. Margarethen) untergebracht werden. Idealerweise wären dies jene Kinder, die im darauffolgenden Jahr in die Volksschule wechseln. Indem sie das letzte Kindergartenjahr bereits im Schulgebäude verbringen, wäre es möglich, Synergien zu nutzen und die Kinder noch besser auf die Schule vorzubereiten.
„Wir rechnen mit 500.000 Euro an zusätzlichen Personalkosten pro Jahr“
Alexander Radl, Vizebürgermeister
500.000 Euro Personalkosten
Mit der Erhöhung der Gruppenanzahl erhöht sich automatisch auch die Anzahl der benötigten Kindergartenpädagoginnen. „Wir rechnen mit 500.000 Euro an zusätzlichen Personalkosten pro Jahr“, sagt der Kindergartenreferent. Dass der Bedarf an Kindergartenplätzen nachlässt, sei nicht zu erwarten. Durch das neue Kinderstipendium, also die volle Übernahme der durchschnittlichen Kosten für die Kinderbetreuung durch die öffentliche Hand, sowie durch die Neuansiedlung von Familien nach Inbetriebnahme der Koralmbahn, rechnet man künftig eher mit einer noch stärkeren Nachfrage. Zumindest sei es für das kommende Kindergartenjahr geglückt, fast allen Anwärtern einen Platz anzubieten. "Es sind noch ein paar wenige auf der Warteliste, doch bis zum Beginn des Kindergartenjahres könnten sich noch Möglichkeiten ergeben", so Radl.



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.