,Rauchverbot senkt das Risiko'
Für den Wolfsberger Lungenfacharzt Walter Krejci liegen im Rauchverbot in Lokalen klare Vorteile.
WOLFSBERG (emp). Im WOCHE-Interview nimmt Walter Krejci, Lugenfacharzt in Wolfsberg, Stellung zur Diskussion rund um ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie. Er geht von einer Reduzierung des Risikos für Atemwegserkrankungen aus und spricht auch über kurzfristig eintretende, positive Auswirkungen.
WOCHE:Wie würde sich ein generelles Rauchverbot im Gastronomiebereich Ihrer Meinung nach auswirken?
Walter Krejci: Als ein Beitrag zur Verringerung des Risikos tabakassoziierter Erkrankungen.
Welche Vorteile sehen Sie darin?
Neben den gesundheitlichen Aspekten würde es zu einer Besserung der Aufenhaltsqualität in Gasträumen in Bezug auf Geruchsbelästigung – was die Kleidung betrifft – und eine Geschmacksbeeinträchtigung der Speisen kommen.
Gibt es auch Nachteile?
Eventuell wirtschaftliche (für die Gastronomen – Anm.), das kann ich so nicht beurteilen.
Was wären die kurzfristigen Folgen für die Gesundheit, vor allem für die der Mitarbeiter?
Eine Besserung eventuell akuter Symptomatik wie Hustenreiz oder Augenbrennen.
Mit welchen langfristigen Folgen könnten die Gastro-Mitarbeiter rechnen?
Mit einer Risikominimierung bei der Entstehung chronischer Atemwegerkrankungen, wie chronische Bronchitis, COPD, sprich chronisch obstruktive Lungenerkrankung und Lungenkrebs.
Welche positiven Auswirkungen könnte ein Rauchverbot z. B. auf eine 35-jährige Kellnerin haben, die bereits seit 15 Jahre lang im Raucherlokal arbeitet? Oder muss die Kellnerin auf jeden Fall mit Spätfolgen rechnen?
Wenn noch kein Hinweis auf eine chronische Atemwegerkrankung besteht – nach einer Abklärung der Lungenfunktion – und die Person selbst nicht raucht, ist die Gefahr für eventuelle Spätfolgen deutlich reduziert, sofern nicht noch andere Risikofaktoren bestehen.
Kann es bereits zu negativen Auswirkungen kommen, wenn man nur für zwei Stunden im einem Raucherlokal verbringt?
Nein.
ZUR SACHE
Rauchverbot in der Gastronomie: Noch vor dem Sommer will die Kärntner Landesregierung ein Gesetz im Parlament beschließen lassen.
Derzeit ist es noch so, dass in Lokalen mit weniger als 50 Quadratmetern Fläche den Betreibern die freie Entscheidung überlassen wird, ob sie ein Raucher- oder ein Nichtraucherlokal führen wollen.
Doch das wird mit dem geplanten Beschluss der Vergangenheit angehören. Sollte das Gesetz beschlossen werden, müssten in Zukunft auch diese kleinen Lokale grundsätzlich rauchfrei werden.
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