Mostlandexpress
Seit 30 Jahren fährt ein Zug durchs St. Pauler Mostland

Der Mostlandexpress ist aus der Marktgemeinde St. Paul nicht mehr wegzudenken.
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Der Mostlandexpress ist bei Touristen und Einheimischen gleichermaßen beliebt. Heuer feiert er ein besonderes Jubiläum.

ST. PAUL. Seit mittlerweile 30 Jahren dreht der Mostlandexpress seine Runden durch St. Paul und das umgebende Lavanttal. Zwischen 3.500 und 5.000 Menschen werden jedes Jahr zu den kulinarischen Hotspots des Mostlands gefahren – kaum ein Lavanttaler, der die Marktgemeinde St. Paul nicht mit dem schicken, 110 PS starken Gefährt verbindet.

Der erste Mostlandexpress im Jahr 1991, eine Idee von Herbert Holzbauer.
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Von zwei auf 110 PS

Dabei fing alles mit einer Pferdekutsche an. 1991 hatte Herbert Holzbauer, damals Schulwart in der Volksschule St. Paul die Idee, die per Bus angereisten Besucher der damaligen Landesausstellung per Kutsche in den Ortskern zur Ausstellung und zu den örtlichen Gastwirtschaften zu fahren. Das Vorhaben kam so gut an, dass er noch im selben Jahr mit dem Bau des Mostlandexpress‘ begann. Die damalige Landesregierung mit Landeshauptmann Christoph Zernatto stellte ihm eine Sondergenehmigung aus – der Mostlandexpress war geboren und unternahm 1992 seine Jungfernfahrt. 14 Jahre lang saß Holzbauer selbst am Steuer, doch aus privaten Gründen entschloss er sich 2006 zum Verkauf der Zugmaschine und der drei je 17 Personen fassenden Waggons.

Der erste motorisierte Mostlandexpress im Jahr 1992.
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Neuer Besitzer

Fast wäre der Mostlandexpress für St. Paul verloren gegangen, ein Käufer aus der Steiermark stand bereits fest. Der Familie Schober vom Gasthaus Gössnitzer im Granitztal ist es zu verdanken, dass die Touristenattraktion in der Marktgemeinde blieb. „Unser Gasthaus war immer schon eine Station bei den Fahrten des Mostlandexpress‘“, erinnert sich Markus Schober, der sich dazu entschloss, den Mostlandexpress zu erstehen. Damals wie heute hält man Stillschweigen über den Verkaufspreis, nur so viel ist zu erfahren: „Für das Geld hätte man damals schon ein kleines Haus hinstellen können“, meint der Gastronom.

Markus Schober mit Gattin Ingrid (rechts), und den Töchtern Nina Gamsjäger (vorn, links) und Anna Schober
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14 Jahre am Steuer

In der Folgezeit bemühte sich die Familie Schober, den Betrieb zu rationalisieren. Mit Erfolg – heute gibt es über 60 Reisebüros, die die Mostlandtouren anbieten. Jedes Jahr kommen Reisegruppen aus ganz Österreich, aber auch Italien, Slowenien und Deutschland, um das Mostland in dem gemütlichen Zug zu erkunden. 14 Jahre lang saß Markus Schober selbst hinter dem Lenkrad. Der Job des Fahrers ist keine einfache Aufgabe: „Er muss nicht nur 100-prozentig verlässlich sein, er muss auch gesellig sein und gut mit Menschen umgehen können“, so Schober.

Der Motor eines Case-Traktors bildet das Herzstück der Zugmaschine.
  • Der Motor eines Case-Traktors bildet das Herzstück der Zugmaschine.
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Fast alles ist möglich

Bei den Fahrtrouten herrscht größtmögliche Flexibilität. In der Vergangenheit war der Mostlandexpress auch schon in Wolfsberg, auf der Koralpe, auf der Saualpe, Pölling und Lavamünd unterwegs. Ab einer Gruppengröße von 20 Personen geht es los, alles andere ist Verhandlungssache. Am beliebtesten ist die „Panoramafahrt“ – ein rund dreieinhalbstündiges Programm, das mit einem Mittagessen bei einem St. Pauler Gasthof beginnt, mit einer eineinhalbstündigen Fahrt fortgesetzt wird – wobei Most, Apfelsaft und Mineral während der Fahrt nie ausgehen – und mit einer Apfelwein-, Essig- und Schnapsverkostung beim Zogglhof endet. „Aufgrund des günstigen Preises von 39 Euro pro Person ist das eine der beliebtesten Touren“, so der Besitzer.

Zum 30-jährigen Jubiläum wird der Mostlandexpress in neuem Glanz erstrahlen.
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Kostenlose Fahrten im September

Aktuell befindet sich der Zug bei einer Generalsanierung und wird ab Mai in völlig neuem Glanz erstrahlen. Rund 18.000 Euro investiert Markus Schober in die Instandhaltungsarbeiten. Eine der ersten Fahrten ist jedes Jahr der Weckruf durch Hundsdorf, bei dem die Alt-Lavanttaler Trachtenkapelle per Mostlandexpress in aller Frühe musizierend von Haus zu Haus fährt. Im September plant Schober eine spezielle Aktion für die St. Pauler Bürger, die dann einige Tage lang kostenlos mit „ihrem“ Mostlandexpress fahren können: „Es wird Fixstationen geben, bei denen die Leute einfach zusteigen können. Wir finanzieren die Fahrt, die Getränke am Zug kommen von der Familie Köstinger und Verkostungen werden vom Zogglhof gesponsert“, kündigt Schober an.

Der Mostlandexpress ist aus der Marktgemeinde St. Paul nicht mehr wegzudenken.
Der erste Mostlandexpress im Jahr 1991, eine Idee von Herbert Holzbauer.
Zum 30-jährigen Jubiläum wird der Mostlandexpress in neuem Glanz erstrahlen.
Der erste motorisierte Mostlandexpress im Jahr 1992.
Markus Schober mit Gattin Ingrid (rechts), und den Töchtern Nina Gamsjäger (vorn, links) und Anna Schober
Der Motor eines Case-Traktors bildet das Herzstück der Zugmaschine.
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