Wolfsberg

Zwei "Krampus-Familien" rüsten sich für die heiße Zeit

Bei der Wolfsberger Krampusgruppe "Carsty Höllenteufel" ist das Krampusbrauchtum Familiensache.

WOLFSBERG. Für die Wolfsberger Familien Knafl und Baumgartner beginnt dieser Tage eine höllisch heiße Zeit. Unter dem Banner der Krampusgruppe „Carsty Höllenteufel“ sind die insgesamt 14 Mitglieder bei diversen Läufen im In- und Ausland mit dabei und besuchen 30 bis 40 Lavanttaler Familien zuhause.

Liebe unter Krampussen

Gegründet wurde die Gruppe von Pascal Knafl und seiner Frau Melanie. „Ich war zuvor schon in verschiedenen Vereinen aktiv und landete 2008 bei einer Grazer Krampusgruppe“, berichtet der Obmann. „Dort habe ich meine Frau Melanie kennengelernt. 2009 riefen wir dann unsere eigene Gruppe ins Leben.“ Der Name „Carsty Höllenteufel“ spielt auf die Herkunft der Gründer an: "Car" wie in Carinthia (Kärnten), "Sty" wie in Styria (Steiermark). Seit frühester Kindheit machen auch die beiden Söhne Luca (11) und Raphael (14) mit – sie sind mittlerweile vollwertige Läufer. Mit viel Leidenschaft dabei sind auch ihr Opa Ewald Knafl, der je nach Anlass ins Nikolaus- oder Krampuskostüm schlüpft, und Oma Brigitte als Begleitperson.

Kein Alkohol, kein Schlagen

Die zweite Familie im Bunde sind Günther und Isabella Baumgartner, die gleich vier Söhne – Julian, Benjamin, Dorian und Timon – in den Verein mitbrachten. Verstärkt wird die Gruppe außerdem von Lukas Tatschl und Sebastian Trippolt. „Wir sehen uns als Vertreter des uralten Krampusbrauchtums, bei dem es darum geht, dass der Krampus mit seiner Birkenrute und der roten Schleife Fruchtbarkeit bringt. Wir wollen den Leuten ein Lachen ins Gesicht zaubern“, erklärt der Obmann. Geschlagen wird bei den „Carsty Höllenteufeln“ nicht wirklich: „Auch wenn man einmal mit einer Rute in Berührung kommt – bei uns wird niemand rote Striemen an den Beinen davontragen“, versichert Pascal Knafl, der – wie auch alle anderen Mitglieder Gruppe – großen Wert darauf legt, den Kindern ein gutes Vorbild zu sein: „Deshalb gibt es bei uns auch keinerlei Alkoholmissbrauch vor, während oder nach den Läufen.“

International unterwegs

Insgesamt bringen es die Mitglieder auf gesamt 170 Jahre Lauferfahrung – nicht nur in Österreich, sondern auch in Tschechien, Kroatien und Deutschland. „Die Läufe im Ausland sind mit unseren nicht zu vergleichen“, berichtet Knafl. „In München gibt es keine Absperrgitter und kein Gepöbel. Man wird begutachtet und wie ein Star gefeiert. In Tschechien wird bei einem Lauf die ganze Stadt abgesperrt und die Besucher zahlen Eintritt, um den Lauf sehen zu können.“ Hierzulande beobachtet die Gruppe allerdings eine immer höher steigende Aggressionsbereitschaft seitens der Zuseher: "Es gibt leider immer wieder negative Erfahrungen, man wird teilweise beschimpft oder mit Gegenständen beworfen." 

Hausbesuche

Eine liebgewonnene Tradition bei den „Carsty Höllenteufeln“ sind die jährlichen Hausbesuche des Niklaus mit seinen Krampussen am 5. und 6. Dezember in Wolfsberg und Umgebung. Rund 15 bis 30 Minuten nehmen sich „Nikolaus“ Ewald Knafl und seine finsteren Gesellen dabei für jedes Kind Zeit – und das alles ehrenamtlich. „Wir verdienen dabei nichts. Eventuelle freiwillige Spenden werden für Vereinszwecke verwendet“, so der Obmann. Für heuer ist noch der eine oder andere Termin frei (Kontakt siehe unten).

Termine

Hier sind die "Carsty Höllenteufel" in nächster Zeit zu sehen: 

• 25. November: Krampuslauf in Kremschitz (Völkermarkt), 15 Uhr
• 2. Dezember: St Pauler Perchten- und Krampuslauf im Ortskern, 18 Uhr
• 6. Dezember: Krampuskränzchen am Sportplatz in St. Margarethen, 18 Uhr
• 8. Dezember: Christkindlmarkt am Hecherplatzl in Wolfsberg, 17 Uhr

Kontakt für Hausbesuche: 0664/75025500 (Ewald Knafl)

Volkskulturelle Vereine im Portrait

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