Kerstin Dohr
38-jährige Lavanttalerin kandidiert für den Nationalrat
Die gebürtige Lavanttalerin Kerstin Dohr befindet sich auf Platz sechs der SPÖ-Landesliste für die Nationalratswahl.
WOLFSBERG. Chancengleichheit und Gerechtigkeit sind Themen, die Kerstin Dohr bewegen und die für sie vor rund zehn Jahren den Ausschlag gaben, sich als Gemeinderätin in Wolfsberg aktiv am politischen Geschehen zu beteiligen. Heute ist sie hauptberuflich als Organisationsleiterin in der Kärntner SPÖ tätig, außerdem engagiert sie sich im Vorstand der Bezirksfrauen sowie der Stadtfrauen Wolfsberg und im Bundesvorstand des Gemeindevertreterverbandes Österreich.
Mit Herz und Hirn
„Als klassisches ‚Arbeiterkind‘ habe ich es auch den Errungenschaften der SPÖ zu verdanken, dass mir ein Studium ermöglicht wurde“, sagt Dohr, die bereits im Alter von 15 Jahren für faire Arbeitsbedingungen in Wien demonstrierte. Auf Platz sechs in der SPÖ-Namensliste für die Nationalratswahl am 30. September ist sie zwar die höchst gereihte Lavanttalerin, dennoch sind ihre Chancen für einen Einzug realistisch gesehen eher gering: „Es wäre zwar immer noch möglich, über ein Direktmandat in den Nationalrat einzuziehen, dafür bräuchte ich aber in etwa 8.000 Vorzugsstimmen“, so Dohr. Warum sie trotzdem kandidiert? „Sag niemals nie. Für mich ist das eine Herzenssache. Das Vertrauen in die Politik ist aufgrund von ein paar wenigen Personen auf Bundesebene verloren gegangen. Ich will stehe für eine Politik mit Herz und Hirn.“
Entlastungen gefordert
Gerechte Verteilung sieht Dohr als Aufgabe der Politik: „Derzeit haben wir aber eine Regierung, die Steuern auf Vermögen immer weiter sinken lässt, und zwar für diejenigen, die ohnehin schon genug haben, während die Inflation immer weiter steigt. Lebensmittelpreise und Mieten explodieren, während Banken immer größere Gewinne machen. Diese Dinge hat die Bundesregierung in der Hand. Andere europäische Länder haben eine Mietpreisbremse oder auch die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel gesenkt. All das wäre auch in Österreich möglich“, ist Dohr überzeugt.
Koralmbahn birgt Chancen
Die Zukunft ihrer Heimat, das Lavanttal, sieht Dohr auf Schienen: „Mein Traum sind Gleise, die in jede Stadt führen. Die Koralmbahn birgt enorme Chancen“, sagt Dohr, die selbst mit dem Zug nach Klagenfurt zur Arbeit pendelt. „Man kann in Graz oder Klagenfurt studieren und trotzdem im Lavanttal wohnen. Das war zu meiner Studienzeit nicht möglich, man brauchte eine Wohnung in Graz. Viele meiner Freundinnen sind darum in Graz geblieben, einige überlegen sich jetzt aufgrund der Anbindung durch die Koralmbahn wieder zurück nach Hause zu kommen. Sie müssen den Job nicht wechseln und können trotzdem näher bei ihren Familien sein. So wirkt man der Abwanderung entgegen.“
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