Der Wolfsberger Stadtrat ist ihr neues Revier

petra.moerth@woche.at

WOLFSBERG. Vor sechs Jahren stieg die hauptberuflich als Erziehungswissenschaftlerin tätige Wolfsbergerin Manuela Karner (52) als Gemeinderätin "quer" in die Politik ein. "Ich bin ursprünglich quer ohne Partei, aber mit der Vision, etwas bewirken zu können, in die Politik gekommen", schildert die neue Vizebürgermeisterin Manuela Karner, die mittlerweile Mitglied in der SPÖ ist.
Die Mutter von zwei erwachsenen Kindern mit der Leidenschaft für die Jagd wuchs auf einem Bauernhof mit viel Wald im Wolfsberger Ortsteil Auen auf. "Ich liebe den Umgang mit Menschen. Ich arbeite gerne mit Menschen und bin gerne unter Menschen. Mir liegen Gespräche mit Bauern genauso wie mit Wissenschaftlern – das ist mein großer Benefit für die Politik", so die Wolfsbergerin, die klarstellt:

Neue Sachlichkeit

"Ich bin keine Quotenfrau in der Politik, sondern ich bin eine Bereicherung für die Politik." Trat die attraktive Blondine in ihrer ersten Periode aufgrund der bei Gemeinderäten oft beobachtbaren Wortkargheit kaum in Erscheinung, spuckt sie seit ihrer Angelobung als Zweite Vizebürgermeisterin im Hinblick auf ihre Referate vielversprechende Töne.
"Man muss zu dem stehen, was man machen kann oder eben nicht machen kann", stellt die in der Stadtregierung für die Referate Kunst und Kultur, Kindergärten, Schulen und Bildung Verantwortliche klar. Um in Zeiten, in denen Politik immer mehr zum Sparen verdammt ist, öffentlich klare Worte zu formulieren, gehört Mut. Und den hätte die lösungsorientierte Wolfsbergerin nach eigenen Angaben zur Genüge.
"Ich bin zum Beispiel der Meinung, dass Eltern einen Beitrag zu einer qualifizierten, schulischen Nachmittagsbetreuung leisten können, denn die Stadtgemeinde Wolfsberg kann nicht immer alles gratis zur Verfügung stellen." Neben der Christine Lavant-Ausstellung im Lavanthaus und der Pepo Pichler-Schau auf Schloss Wolfsberg lautet Karners Motto im Kulturbereich "Weniger ist mehr".
Da die Neo-Vizebürgermeisterin über Referate hinaus denkt, könne sie auch nicht ausschließen, dass sie für eine Straße mit Gehweg und Licht in der Auen kämpfen wird.

ZUR SACHE:
Name: Manuela Karner
Geburtstag: 15. Dezember 1962
Sternzeichen: Schütze
Wohnort: Auen
Familienstand: in einer Partnerschaft lebend, zwei erwachsene Kinder
Beruf: hauptberuflich Erziehungswissenschaftlerin, mit einem Kleinunternehmen als Supervisorin und Coach selbstständig, Landwirtin
Politik: von 2009 bis 2015 Gemeinderätin in Wolfsberg, seit 2015 Zweite Vizebürgermeisterin der Stadt Wolfsberg
Hobbys: Jagd, Motorradfahren, Sport, Natur erleben, Umgang mit Menschen