Baubranche

"Aus -und Weiterbildung ist unser wichtigstes Fundament"

In der BauAkademie Kärnten werden Fach- und Führungskräfte der Baubranche ausgebildet. Obmann ist der Lavanttaler Baumeister Bernhard Ellersdorfer.

KÄRNTEN. Seit rund 40 Jahren gibt es die Bauakademie Kärnten in der Koschutastraße in Klagenfurt bereits. Die vergangenen 25 Jahre waren geprägt vom Wirken des Baumeisters Professor Hans Steiner, der der Akademie als Obmann vorstand und im März 2022 nach kurzer, schwerer Erkrankung verstarb. Zum Nachfolger wurde der Lavanttaler Baumeister Bernhard Ellersdorfer gewählt, der seit April 2022 den Obmannposten innehat: „Ich war davor bereits acht Jahre als Stellvertreter aktiv. Mir ist es ein Anliegen, die Aus- und Weiterbildung in der Baubranche voranzutreiben. Sie ist das wichtigste Fundament der Baubranche. Die BauAkademie als zwischenbetriebliche Plattform ist ein wichtiges Tool dafür“, meint Ellersdorfer, der in St. Georgen im Lavanttal seine eigene BM-Haus GmbH mit über 30 Mitarbeitern betreibt.

Extra-Skills

Am Lehrlingssektor ergänzt die BauAkademie das duale Ausbildungssystem der Hoch- und Tiefbauer. Aufgrund der fortschreitenden Spezialisierung innerhalb der Lehrbetriebe kann der Branchennachwuchs dort nicht mehr alles lernen, was man als „fertiger“ Geselle benötigt. „Die Lehrlinge verbringen zwei Wochen pro Lehrjahr an der BauAkademie. Dort bekommen sie zusätzliches Rüstzeug mit auf den Weg – mauern, pflastern, verputzen, das Verlegen von Kanalleitungen und mehr“, erklärt Ellersdorfer.

Viele Wege auf den Bau

Darüber hinaus können Quereinsteiger aus anderen Berufen über die BauAkademie in die Baubranche einsteigen. Innerhalb von drei Jahren können sie sich zum Hochbauer, Tiefbauer oder zum bautechnischen Assistenten ausbilden lassen. „In den vergangenen Jahren haben diesen Weg vor allem Menschen aus der Gastronomie eingeschlagen, die mit der Entwicklung in dieser Branche nicht mehr zufrieden waren.“ Personal mit Bauerfahrung, beispielsweise Hilfsarbeiter, können über die BauAkademie die einsemestrige Kurzausbildung bis zur Lehrabschlussprüfung absolvieren. Kurse für Staplerfahrer, Kranführer und Baupoliere bis hin zum Baumeisterkurs werden auf dem rund 2.900 Quadratmeter großen Areal ebenfalls durchgeführt.

Verdienstmöglichkeiten

Die Baubranche muss in Zukunft mit einem massiven Personalabgang aufgrund von Pensionen und dem Wechsel in andere Branchen zurechtkommen. Man behilft sich mit Leasingkräften aus dem Ausland. Dabei ist dieser Karriereweg durchaus lukrativ: „Im ersten Lehrjahr verdient man bereits rund 1.300 Euro netto, als Geselle etwa 2.400 Euro und als Polier knapp 3.000 Euro“, so Ellersdorfer.