Lavanttaler Wirtschaft
"Betriebe müssen am Standortmarketing arbeiten"

Edwin Storfer steht dem Verein Lavanttaler Wirtschaft als Obmann vor, mittlerweile können über 120 Mitgliedsbetriebe gezählt werden. | Foto: VLW
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  • Edwin Storfer steht dem Verein Lavanttaler Wirtschaft als Obmann vor, mittlerweile können über 120 Mitgliedsbetriebe gezählt werden.
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Anlässlich des 15-jährigen Bestehens der RegionalMedien Austria blicken wir mit Edwin Storfer, Obmann des Vereins Lavanttaler Wirtschaft, auf die letzten 15 Jahre zurück.

WOCHE LAVANTTAL: Wie bewerten Sie die letzten 15 Jahre im Lavanttal aus wirtschaftlicher Sicht?
EDWIN STORFER: Ich sehe die vergangenen 15 Jahre als positiv, es ist eher besser als schlechter geworden. Die Lavanttaler Firmen sind aktiv, expandieren und liefern weltweit. Im Lavanttal haben wir das höchste Bruttomedianeinkommen Kärntens, auch österreichweit liegen wir über dem Schnitt. Das hat damit zu tun, dass wir im Lavanttal hauptsächlich produzierende Industrie haben und Metaller-Kollektivverträge sind nun einmal höher als beispielsweise im Tourismus. 2009, vor genau 15 Jahren, war eine weltweite Wirtschaftskrise zu spüren, vor der natürlich auch der Bezirk Wolfsberg nicht verschont blieb. Aber wir sind gestärkt daraus hervorgegangen.

Was waren in diesem Zeitraum die wichtigsten Ereignisse im Verein Lavanttaler Wirtschaft?
Wir haben unzählige Projekte durchgeführt, und ich glaube, dass wir mit unserer unternehmensgetriebenen Meinungsbildung auch in der Politik Spuren hinterlassen haben. Man denke nur an die „Area Süd“, der zweitgrößten Wirtschaftsregion Österreichs, die durch den Koralmtunnel entstanden ist. Heute spricht jeder davon, doch ganz am Anfang waren es wir, die die Kontakte nach Deutschlandsberg und zum Joanneum hergestellt haben. Viele waren damals skeptisch, doch mit der Zeit sind das Land und die Kammern auf den Zug aufgesprungen, was natürlich auch in unserem Sinn war. Wolfsberg ist der Mittelpunkt dieses Wirtschaftsraums, das kann für uns nur gut sein. Wir können uns auf die Fahnen schreiben, dass wir den Stein damals ins Rollen gebracht haben, entgegen jeder Kritik. Manche Dinge dauern eben einige Jahre, aber Beharrlichkeit ist ja schließlich das, was einen Unternehmer auszeichnet.

Was ist seit damals besser geworden?
Man hat den Eindruck, dass die entscheidungstragenden Institutionen besser zusammenarbeiten und nicht mehr jeder sein eigenes Süppchen kocht. Unser aller Ziel ist es doch, das Lavanttal zum beliebtesten und begehrtesten Lebens- und Wirtschaftsraum im Süden von Österreich zu machen. Jede Institution trägt das ihre dazu bei, seien es die Schulen, die Wirtschaftskammer, die Gemeinden, das AMS und die Politik. In jeder Sparte sind zu 90 Prozent gute Leute vertreten, die ihr Herzblut in die Sache stecken.

Und was hätte besser laufen können?
Ich denke, wir waren vielleicht bei der Anbindung des oberen Lavanttals an die Koralmbahn zu langsam. Von Reichenfels bis nach Wolfsberg existiert derzeit nur eine Busverbindung, das ist für Unternehmen, die Güter transportieren wollen, nicht brauchbar. Es laufen derzeit zwar Bestrebungen, die stillgelegte Lavanttalbahn wieder zu reaktivieren, doch hier hätten wir mit mehr Vehemenz auftreten müssen.

Was denken Sie, wir die Lavanttalbahn künftig wieder fahren?
Ich bin da eher skeptisch. Die Chancen stehen 50 zu 50.

Wo sehen sie die Lavanttaler Wirtschaft in 15 Jahren?
Ich bin kein Prophet, aber ich weiß, wie die Lavanttaler Unternehmer ticken: Sie sind fokussiert und sehr lösungsorientiert, zumindest jene 120, die in unserem Verein organisiert sind. Sie kommen mit Hindernissen, die ihnen in den Weg gelegt werden, gut zurecht und können sich an alle Systeme anpassen. Daher sehe ich auch die Zukunft positiv.

Woran müsste man noch arbeiten?
Am Standortmarketing. Erst kürzlich hat eine Umfrage des Regionalmanagements ergeben, dass viele Menschen im Tal gar nicht wissen, welche tollen Betriebe wir hier in der Region haben. Das Wissen darüber ist sehr gering, das hat sogar mich ein wenig erschreckt. Hier muss unbedingt angesetzt werden, damit junge, gut ausgebildete Leute hier bleiben. Firmen sind in der Regel eher daran interessiert, potenzielle Kunden über ihre Produkte zu informieren, sich selbst als Arbeitgeber zu bewerben, ist in den letzten Jahren allgemein gesehen ein wenig vernachlässigt worden.

Was würden Sie sich für die nächsten 15 Jahre wünschen?
Dass das unternehmerische Denken – also Visionen, Träume und Ziele zu haben und für diese zu arbeiten – auch in der Bevölkerung Fuß fasst. Auch als Arbeiter oder Angestellter hat man Möglichkeiten, sein Leben zu gestalten, man ist deshalb nicht „der Blöde“. Wer an seinen Zielen arbeitet, der lebt besser und er verbessert auch das Leben der Menschen um ihn herum. Wenn aktiv wird und sich engagiert, der bekommt das immer mehrfach zurück.

Im Oktober 2022 erhielt Edwin Storfer das Ehrenzeichen des Landes Kärnten. Von links: Landeshauptmann Peter Kaiser, Bürgermeister von Frantschach-St. Gertraud Günther Vallant, Edwin Storfer, Landesrat Daniel Fellner. | Foto: LPD/Erich Varh
  • Im Oktober 2022 erhielt Edwin Storfer das Ehrenzeichen des Landes Kärnten. Von links: Landeshauptmann Peter Kaiser, Bürgermeister von Frantschach-St. Gertraud Günther Vallant, Edwin Storfer, Landesrat Daniel Fellner.
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Zur Person

Edwin Storfer (72) arbeitete nach seiner Bäckerlehre von 1973 bis 1977 als Filialleiter bei Hofer in Wolfsberg. Von 1977 bis 1979 war er als Verkaufsleiter bei Gründung der ersten 50 DM-Filialen beteiligt, bevor er den elterlichen Betrieb in Frantschach-St. Gertraud übernahm. 1988 kaufte er in Wolkersdorf ein altes Bergbaugebäude, aus der nach und nach die Bäckerei Knusperstube entstand. Heute wird auf über 5.000 Quadratmeter produziert, die Knusperstube ist die größte Bäckerei Kärntens und Marktführer in Südösterreich. 2012 wurde Storfers Sohn Peter Storfer Mehrheitseigentümer. Edwin Storfer ist als Gründungsmitglied und Vorstands-Vorsitzender des Vereins Lavanttaler Wirtschaft sowie als Obmann der Marktgemeinschaft Frantschach-St. Gertraud aktiv.

Edwin Storfer steht dem Verein Lavanttaler Wirtschaft als Obmann vor, mittlerweile können über 120 Mitgliedsbetriebe gezählt werden. | Foto: VLW
Dem Verein Lavanttaler Wirtschaft steht Storfer seit den Gründungstagen vor.  | Foto: Fotografie Gutschi
Im Oktober 2022 erhielt Edwin Storfer das Ehrenzeichen des Landes Kärnten. Von links: Landeshauptmann Peter Kaiser, Bürgermeister von Frantschach-St. Gertraud Günther Vallant, Edwin Storfer, Landesrat Daniel Fellner. | Foto: LPD/Erich Varh
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