Melanie Zarfl aus Theißenegg
Volle Frauen-Power am Bauernhof
Auf über 1.000 Meter Seehöhe bewirtschaftet Melanie Zarfl mit ihrer Familie den Bio-Geflügelhof.
THEIßENEGG. In Vordertheißenegg liegt der Bio-Geflügelhof Zarfl vulgo Gralling auf 1.100 Metern Seehöhe, den zwei Generationen bewirtschaften: Landwirtin Melanie Zarfl (30) und ihre Eltern Waltraud und Johannes haben sich dem Bio-Hühnermast verschrieben. Außerdem wird „Kokoto“ vermarktet – ein 100 Prozent biologischer Volldünger aus getrocknetem Hühnermist, der sich auch für das „Urban Gardening“ eignet: „Der ‚Kokoto‘ wurde als hochwertiger nahezu geruchloser Dünger speziell für Konsumenten im Stadtbereich, die nur kleine Mengen benötigen, entwickelt.“
Im Wandel der Zeit
„Als meine Eltern im Jahr 1985 die Landwirtschaft übernommen haben, war der Hof ein klassischer Mutterkuhbetrieb. Im Jahr 2002 kam vorerst die Umstellung auf Bio-Putenmast, so folgte auch der Bau eines neuen Stallgebäudes“, erzählt Melanie Zarfl. Zeitgleich erhöhte sich aber auch der Bedarf an Bio-Hühnern, wodurch ein Jahr später der Schritt zum Bio-Hühnermast mit stetigen Erweiterungen von Stallungen und Wirtschaftsgebäuden folgte.
Jüngste Meisterin
Heute bildet der Bio-Hühnermast den Hauptzweig des Betriebs. „Im Jahr 2009 habe ich einen Teil des landwirtschaftlichen Besitzes meiner Eltern gepachtet und führe diesen Teil im Vollerwerb“, erzählt Melanie Zarfl, die im Jahr 2015 die Meisterprüfung im Fachbereich Geflügelwirtschaft ablegte. Obwohl sie ursprünglich eine Lehre zur Einzelhandelskauffrau absolvierte, startete sie bald darauf ihre Ausbildung zur landwirtschaftlichen Facharbeiterin an der LFS St. Andrä: „Ich habe mich daraufhin entschlossen, auch in der Landwirtschaft die höchstmögliche Ausbildung in meinem Bereich zu erlangen und setzte mir den Meisterbrief als Ziel.“ So wurde sie damals zur jüngsten Geflügelwirtschaftsmeisterin Kärntens.
Drei Generationen
Melanie Zarfl, die gemeinsam mit ihrem Verlobten, den beiden Kindern und ihren Eltern am Hof in Vordertheißenegg lebt, träumte schon immer von der selbstständigen Arbeit. „Da ich die jüngste von drei Töchtern bin, war es für uns immer klar, dass ich eines Tages den Betrieb übernehmen werde“, so die Landwirtin. Sie rät auch jungen Frauen, offen für Neues zu sein und Ausbildungen in diesem Bereich zu absolvieren, denn Zeiten, „in denen die Frauen hinter dem Herd gesehen wurden, sind ein für alle Mal vorbei“.
Bunte Box in Frantschach
Die Vollblut-Landwirtin aus Vordertheißenegg betreibt auch seit dem letzten Sommer den Selbstbedienungsladen „Die Bunte Box“ in Frantschach-St. Gertraud. „Es freut mich, dass das Angebot an heimischen Produkten so gut angenommen wird“, so Melanie Zarfl. Besonders stolz ist sie auf das vielseitige Sortiment, das die Kreativität der Lavanttaler Direktvermarkter widerspiegelt.
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