2er: Kurzführung gefordert!
Bei der Urania soll jede zweite Straßenbahn umdrehen
(siv/kp). Eine Kurzstreckenführung auf der Linie 2 gibt es bereits, die allerdings nur bei Behinderungen des Rings zum Einsatz kommt. So zieht der 2er bei Demonstrationen hinter dem Parlament eine Schleife und fährt in die Josefstadt und in Folge nach Ottakring zurück.
Warten in der Josefstadt
Die Josefstädter Bezirksvorsteherin Veronika Mickel plädiert für eine zweite Kurzstreckenführung: Jeder zweite 2er solle bei der Urania wenden.
„Da es auf der Linie 2 immer wieder zu längeren Wartezeiten kommt, bin ich dafür, dass jede zweite Garnitur bereits bei der Urania wendet“, erklärt Mickel.
Wiener Linien winken ab
Die Wiener Linien sind eher skeptisch: „Wir sehen die Strecke als Ganzes und wollen keine Bezirke bevorzugen. Die Forderung aus der Josefstadt ist durchaus verständlich, hätte aber Auswirkungen auf die gesamte Strecke. Da der 2. Bezirk ebenfalls ein dicht besiedelter Bezirk ist, müssen auch hier hohe Intervalle garantiert werden.“ Man kann eben nicht einen Bezirk bevorzugen und einen zweiten dafür leiden lassen, so die Wiener Linien.
Signalanlagen oft schuld
Hermann Knoflacher, Vorsitzender vom Fahrgastbeirat, hält die Kurzführung derzeit nicht für sinnvoll: „Diese Änderung hat nur Sinn, wenn beide Äste ungleich ausgelastet wären. Das muss man prüfen. Durch das Ablösen des J-Wagens hat der 2er einen enormen Fahrgastzuwachs erhalten.“ Die Argumente von Mickel überzeugen ihn nicht: „Die verstärkte Nutzung ist durch Teilfahrten entstanden, und da der 2er viele andere Linien kreuzt. Derzeit kommt es auch oft zu Verzögerungen, weil die Signalanlagen nicht optimal auf den öffentlichen Verkehr abgestimmt sind.“
Drei Fragen an Bezirksvorsteher Gerhard Kubik
bz: Was halten Sie vom Vorschlag, dass jeder zweite 2er bei der Urania umdrehen soll?
GERHARD KUBIK: „Gar nichts. Das würde bedeuten, dass in der Leopoldstadt längere Wartezeiten entstehen und vollere Straßenbahnen fahren.“
bz: Gibt es zurzeit Beschwerden über lange Wartezeiten beim 2er?
GERHARD KUBIK: „Nein. In unserem Bezirk kann diese Straßenbahnlinie ungestört fahren. Im letzten Jahr kam es zu keiner nennenswerten Verspätung.“
bz: Wie sind Sie mit den Öffis in der Leopoldstadt im Allgemeinen zufrieden?
GERHARD KUBIK: „Allgemein sind wir sehr gut erschlossen, vor allem nach der Verlängerung der U2. Die Verlängerung vom 80a in den 20ten wäre sinnvoll. Daran arbeiten wir gerade.“
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