Gegen den Straßenstrich
Besitzer eines Varietéclubs wehrt sich gegen sein schlechtes Image
Harald Brandner betreibt den Varietéclub „Xena-Bar“ im Stuwerviertel und wird immer wieder mit dem Straßenstrich in Verbindung gebracht. „Ich bin ein ganz normaler Geschäftsmann“, sagt der Mitfünfziger im BZ-Interview.
Das Stuwerviertel in der Leopoldstadt hat seit Langem ein schmuddeliges Image. Grund dafür ist der Straßenstrich, den es dort im ehemaligen Hafengebiet schon seit hundert Jahren gibt. In den vergangenen Jahren versuchte die Stadt immer wieder, das Problem in den Griff zu bekommen – der Erfolg blieb bescheiden und somit auch der schlechte Ruf des Viertels.
„Mit Straßenstrich nichts zu tun“
Unter diesem Image leidet auch Harald Brandner. Seit zehn Jahren betreibt er in der Molkereistraße die „Xena-Bar“ – ein Varietéclub in der alten Wiener Tradition. Tänzerinnen und Animiermädchen gibt es hier, vom Straßenstrich aber distanziert er sich vehement. „Damit habe ich absolut nichts zu tun“, sagt er und erzählt, dass Fotos und Aufnahmen seines Lokals immer wieder in Reportagen über den Straßenstrich vorkommen würden. Mit dem Straßenstrich habe er selbst ein Problem, denn wenn die Frauen vor seinem Lokal stünden, dann wirke es oft so, als ob diese für ihn arbeiten würden. „Ich lasse meine Kellnerinnen und Tänzerinnen nicht einmal bei der Tür rausschauen, um nicht den falschen Eindruck zu erwecken“, sagt der Mitfünfziger gegenüber der BZ.
Keine Probleme mit Anrainern
Brandner kam per Zufall zu seinem Lokal, davor war er
Autohändler. Dass es mit seinem Varieté kein Problem gäbe, das zeige auch das gute Verhältnis mit den Anrainern. „Prostitution wird es in einer Stadt wie Wien immer geben“, ist Brandner überzeugt. Ganz verbannen könne man die Frauen nicht. Aber zumindest einen differenzierteren Blick auf sein Viertel, das wünscht er sich.
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