Campus Augarten
Mädchen brechen Tradition der Wiener Sängerknaben auf

Mehr als ein Chor: Ab Herbst sind Mädchen bei den Wiener Sängerknaben in allen Schulstufen vertreten.  | Foto: Lukas Beck
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  • Mehr als ein Chor: Ab Herbst sind Mädchen bei den Wiener Sängerknaben in allen Schulstufen vertreten.
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Letzte Lücke geschlossen: Ab September werden die Wiener Chormädchen gemeinsam mit den Wiener Sängerknaben die Unterstufe des Gymnasiums besuchen können. Weiterhin unklar bleibt aber die langfristige Finanzierung. 

WIEN/LEOPOLDSTADT. Vor 526 Jahren von Kaiser Maximilian I. gegründet, sind die Wiener Sängerknaben zum wohl berühmtesten Knabenchor der Welt geworden. Für ihr Wirken gehören sie seit 2017 sogar zum UNESCO-Kulturerbe.

Doch die Wiener Sängerknaben sind mehr als nur ein Chor. Dahinter steckt ein ganzer Campus mit 330 Schülern. Im Gegensatz zu damals werden heute auch Mädchen unterrichtet. "Ab Herbst sind endlich auch die Wiener Chormädchen Schülerinnen des Campus. Damit ist unser Ausbildungsangebot endlich komplett", freut sich Campus-Präsident Erich Arthold. So besuchen ab September auch Mädchen die Unterstufe des Gymnasiums. In der Oberstufe sowie der Volksschule ist das bereits jetzt der Fall. Mit der Neuerung wolle man für Chancengleichheit sorgen.

Ab dem Schuljahr 2024/25 können Mädchen gemeinsam mit Buben die Unterstufe des Gymnasiums der Wiener Sängerknaben besuchen.  | Foto: Lukas Beck
  • Ab dem Schuljahr 2024/25 können Mädchen gemeinsam mit Buben die Unterstufe des Gymnasiums der Wiener Sängerknaben besuchen.
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Für eine Ausbildung im Augarten kann sich jeder bewerben – und das unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Nationalität oder Religion. Vorsingen können Kinder und Jugendliche jederzeit. Denn das Singen steht im Zentrum der Ausbildung.

Singen im Mittelpunkt der Ausbildung

Das tägliche Singen soll einen Ausgleich zu den akademischen Fächern schaffen. Neben Noten und möglichst vielen verschiedenen Arten von Musik lernen die Sänger in den Chören, aufeinander zu hören und gemeinsam ein Ziel zu erreichen. Dabei soll das Singen dem Nachwuchs beim Umgang mit Emotionen als auch der Persönlichkeitsfindung helfen.

„Im Chor lernen die Sänger so ganz nebenbei Respekt und Rücksicht", erläutert der pädagogische Leiter und Direktor des Realgymnasiums, Hans-Christian Granaas. Einbringen sollen sich alle. "Unsere Absolventen sollen als zufriedene, gefestigte Persönlichkeiten ihren Platz in der Gesellschaft finden.“

Mit der Öffnung der Unterstufe können die Wiener Chormädchen dieselben Angebote und Möglichkeiten wie die Wiener Sängerknaben erhalten.  | Foto: Lukas Beck
  • Mit der Öffnung der Unterstufe können die Wiener Chormädchen dieselben Angebote und Möglichkeiten wie die Wiener Sängerknaben erhalten.
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Auch wenn Mädchen und Buben gemeinsam die Schulbank drücken, bleiben die Chöre weiterhin getrennt. Das hat insbesondere mit der Stimmentwicklung als auch der vorhandenen Chorliteratur zu tun. So sind die rund 100 Wiener Sängerknaben zwischen zehn bis vierzehn Jahre alt, die Chormädchen zwischen neun und 15 Jahre. Zudem gibt es den Chorus Primus der Musikvolksschule und den Chorus Juventus des Oberstufenrealgymnasiums.

Finanzierung noch unklar

Die Neuaufstellung des Campus Augarten soll auch die Zukunft absichern. Denn erst im Dezember erhielt man 800.000 Euro aus Mitteln des Bildungs- und Kulturministeriums – MeinBezirk.at berichtete:

Bundesregierung stellt 800.000 Euro bereit

Damit wollte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sicherstellen, dass "die Sängerknaben ohne existenzielle Sorgen ins kommende Jahr gehen können". Zudem kündigte er eine "nachhaltige Lösung" an, um die Finanzierung dauerhaft sicherzustellen. Seither fanden zwar Gespräche statt, wie diese "nachhaltige Lösung" genau aussehen soll, ist aber bisher noch offen.

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Mehr als ein Chor: Ab Herbst sind Mädchen bei den Wiener Sängerknaben in allen Schulstufen vertreten.  | Foto: Lukas Beck
Mit der Öffnung der Unterstufe können die Wiener Chormädchen dieselben Angebote und Möglichkeiten wie die Wiener Sängerknaben erhalten.  | Foto: Lukas Beck
In der Volksschule der Wiener Sängerknaben gibt es bereits seit 1991 Mädchen. Ab 2024/25 können diese dann auch die Unterstufe des Gymnasiums  besuchen. | Foto: Lukas Beck
Weiterhin getrennt bleiben die Chöre der Wiener Sängerknaben und der Wiener Chormädchen. | Foto: Lukas Beck
Ab dem Schuljahr 2024/25 können Mädchen gemeinsam mit Buben die Unterstufe des Gymnasiums der Wiener Sängerknaben besuchen.  | Foto: Lukas Beck

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