Leopoldstadt
Startschuss für die Sanierung der Praterateliers
Die beiden Pavillons der Praterateliers sind die letzten Überbleibsel der Wiener Weltausstellung 1873 – jetzt sollen sie in neuem Glanz erstrahlen. Dabei wurde zum feierlichen Startschuss der Sanierung geladen.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Längst der Vergangenheit gehört die Wiener Weltausstellung 1873 an. Zwei Baujuwele aber, die extra für diese errichtet wurden, schlummern noch in einer dichten Grünoase direkt gegenüber vom Ernst-Happel-Stadion.
Die Rede ist von den Praterateliers: Zwei Pavillons, die damals eigens für die Weltausstellung errichtet wurden. In den denkmalgeschützten Gebäuden liegt Geschichte in der Luft – jetzt sollen sie in neuem Glanz erstrahlen.
Feierlicher Startschuss
Am Dienstag, 27. Juni, luden Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne), Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft Wolfgang Gleissner und Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich Martin Selmayr. Sie gaben feierlich den Startschuss zur Sanierung der Praterateliers.
"Der heutige Tag ist ein Grund zu großer Freude", betonte Mayer, "Diese außergewöhnlichen Ateliers im Besitz der Republik werden nun endlich der dringend notwendigen Sanierung unterzogen."
Marie-Theres Richter vom Architekturbüro Palme, das zur Sanierung beauftragt war, präsentierte auf einer Baustellenbegehung, was die Pavillons erwartet. Die Arbeit an geschichtsträchtigen Gebäuden sei für das Büro immer eine besonders schöne Herausforderung, so Richter.
Im Sinne des Denkmalschutzes
Man wolle mit behutsamen Eingriffen die Pavillons thermisch und funktional im Sinne des Denkmalschutzes zeitgemäß revitalisieren. Auch die Gebäudehülle soll erneuert werden und barrierefreie Zugänge kommen hinzu. Eine Photovoltaik-Anlage am Dach des Nordpavillons soll für die Stromversorgung sorgen.
"Die Architektur hält sich bewusst im Hintergrund", sagt Richter, "um die historische Atmosphäre dieser einzigartigen Bauwerke hervorzuheben und der dort geschaffenen Kunst ihren Raum zu geben." Enge Zusammenarbeit bestand deshalb mit dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS), ebenso mit dem Bundesdenkmalamt.
Ein Ort für die Kunst
Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird das Gelände der Praterateliers von Kunstschaffenden genutzt. 23 Ateliers befinden sich auf einer Gesamtnutzfläche von 3.500 Quadratmeter. Das BMKÖS vergibt die Ateliers an Bildhauerinnen und Bildhauer. Künftig werden die Ateliers durch einen Multifunktionsraum und Projektateliers ergänzt.
Finanziert wird das Sanierungsvorhaben, dessen Gesamtkosten sich auf circa 15 Millionen Euro belaufen, zu etwa zwei Dritteln durch EU-Förderungen. Auch aus dem österreichischen Aufbau- und Resilienzplan steht Geld zur Verfügung. Im Jänner 2025 soll die Fertigstellung erfolgen.
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