Wien braucht Ganztagsschulen ganz besonders
Für Wien als wachsende Großstadt gilt: Zur Betreuung Kinder und Jugendlicher müssen Ganztagsschulen her.
Dieser Tage ist die Industriellenvereinigung unter dem Motto „Schulrevolution!“ vorgeprescht: Eine gemeinsame Schule für alle Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 14 Jahren solle kommen, mit Neigungs- und Leistungsgruppen. Vorher – Stichwort Elementarpädagogik – ein verpflichtendes Kindergarten- und ein Vorschuljahr. Vorläufiger Abschluss: die „Mittlere Reife“. Danach wohl weiter Lehre, Berufsschule oder das Gymnasium mit Maturaabschluss.
Rahmenzeiten für Betreuung
Löblich! Aber vor allem für die Metropole Wien mit allen Problemen wachsender Großstädte gilt zudem: Die Ganztagsschule muss her!
Mit einer „Rahmenzeit“ von 7 bis 19 Uhr, während derer Kinder und Jugendliche „beaufsichtigt“ in der Schule sein können, wenn die Eltern das wollen. Und mit einer „echten“ Unterrichtszeit von (etwa) 9 bis 16 Uhr, in der Lern-, Spiel-, Essens- und Sportzeit miteinander verschränkt sind.
Danach bliebe, wenn gewünscht, auch noch genug Zeit für außerschulische Hobbys wie beispielsweise für Pfadfinder-, Öko-,
Musik- und Theatergruppen, für Fuß- oder Basketball, für Kino- oder Freundesbesuche. Denn Hausaufgaben gibt es dann ohnehin keine mehr, die werden in der Schule erledigt, mit „echten“ statt mit Nachhilfelehrern. Natürlich würde das viel kosten, es bräuchte auch mehr Räume, Sportstätten sowie Plätze zum Essen und Rasten.
Lernen von Privatschulen
Aber die Rate der „Aussteiger“ könnte gesenkt, die (Aus)Bildung aller noch verbessert und die Zufriedenheit aller gehoben werden, nämlich die
• der Berufstätigen, die ihre Sprösslinge gut ausgebildet wissen und nicht abends widerwillig, weil müde, mit ihnen stucken müssen.
• der Alleinerziehenden, die nicht mehr viel Geld für Beaufsichtigung und/oder Nachhilfe daheim aufbringen müssen.
• der Schüler, die gerne in die Schule gehen, auch weil sie dort ihre Cliquen bilden und nicht tagsüber gelangweilt herumhängen.
• der Lehrer, die als ganzheitliche Pädagogen wirken können und nicht als disziplinierende Hüter aggressiver Herden.
Es gibt solche Schulen bereits in unserem Wien, ganztägige und hoch angesehen, nämlich Privatschulen. Keine „Zwangstagsschulen“, ganz im Gegenteil. Man sollte von ihnen lernen.
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