Probleme bei Finanzierung
Neuer Wiener Fernbusterminal verzögert sich

- Der neue Fernbusterminal am Handelskai soll eine moderne Form annehmen. Die kosten werden sich auf rund 200 Millionen Euro belaufen.
- Foto: FLA-PATBAG FBT
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Eigentlich sollten zwei Investoren den Bau des Fernbusterminals in der Leopoldstadt finanzieren. Doch aufgrund von Schwierigkeiten mit der Finanzierung seien diese nicht in der Lage, das Projekt zu stemmen. Die Stadt Wien ist überrascht. Jetzt folgen Gespräche, um das Projekt zu retten.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Wien soll einen neuen Fernbusterminal neben dem Stadion Center (Engerthstraße 267/269) bekommen. Noch im Frühsommer 2021 schrieb die BezirksZeitung, dass die Bauarbeiten dazu Ende 2022 starten sollen und bis 2025 abgeschlossen sein werden. In der Zwischenzeit zeichnete sich eine Verzögerung ab, die Eröffnung sollte 2027 erfolgen. Jetzt gibt es eine weitere Neuigkeit, die für Kopfschmerzen bei der Stadt sorgt.
Wie "Kurier.at" (Paywall) berichtet, haben die Investoren für den neuen geplanten Fernbusterminal vorerst einen Rückzieher gemacht. Die Firma "Donau Busterminal Realisierung GmbH" (DBR) mit den beiden Unternehmern Ariel Muzicant und Markus Teufel war vor einigen Jahren aus einem EU-weiten Vergabeverfahren als Sieger hervorgegangen. Im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft bekam man den Zuschlag für den Bau und die Finanzierung. Der Liegenschaftseigentümer würde die Stadt bleiben, den Zuschlag für den Betrieb hat die "BGR Busterminal GmbH" erhalten. Das Projekt sollte rund 200 Millionen Euro kosten.
Laut dem Bericht seien die Investoren aufgrund von "Einbrüchen im Markt für Immobilieninvestoren" nicht in der Lage, das Projekt zu stemmen. Bestätigt wurde das der BezirksZeitung von der Wien Holding. Das Projekt steht nicht vor dem Aus, doch im schlimmsten Fall muss der Investor neu ausgeschrieben werden, erklärt Sprecher Wolfgang Gatschnegg.
Bis zu sechs Monate Pause
Die Mitteilung seitens DBR, man sei mit Schwierigkeiten bei der Finanzierung konfrontiert, habe die Holding vor zwei Wochen "überrascht". Denn bislang lief alles nach Plan und die Unterzeichnung des Baurechtsvertrags stand bevor. Jetzt wurde eine Phase von maximal sechs Monaten beschlossen, in der Gespräche geführt werden. Wie Gatschnegg erklärt, können die Investoren Einsparmöglichkeiten vorschlagen, doch die Wien Holding muss darauf achten, ob alles geliefert wird, was im Vertrag steht. "Großartige Änderungen kann es nicht geben, da es so aufgrund der EU-weiten Vergabe geregelt ist", erklärt der Sprecher. Denn alles, was unterschrieben wurde, muss eingehalten werden.

- Architektonisch soll der neue Terminal aus zwei Ebenen bestehen:Während im oberen Geschoss der Ticketverkauf sowie Geschäfte Platz finden, sind im Erdgeschoss 30 bis 34 Bushaltestellen.
- Foto: ZOOMVP/BUD
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Falls es doch zu keiner Einigung mit DBR kommen würde, dann muss die Stadt Wien als Plan B einen neuen Investor suchen. Die Suche bzw. die Vergabe würde nicht lange auf sich warten, da die Stadt bereits alle ihre Aufgaben erfüllt hat. Die Wien Holding steht zum Projekt und betont, dass der Fernbusterminal kommen wird. Vermutlich tatsächlich im Jahr 2027.
Im oben genannten Bericht sagte der Investor Muzicant, dass von einem Rückzieher keine Rede sei, jedoch müsse man aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Krise die Parameter anpassen: "Wir sind in Gesprächen, damit das Projekt realisierbar bleibt. (…) Wir haben bereits einen hohen Millionenbetrag in die Realisierung des Fernbusterminals investiert. Das gibt man bestimmt nicht auf". Dem "Standard" gegenüber spricht er von einem "zweistelligen Millionenbetrag", der gestrichen werden müsse.

- Die Investoren Ariel Muzicant (l.) und Markus Teufel (r.) bei einem Pressegespräch im Sommer 2022.
- Foto: Kathrin Klemm
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"Glauben weiter an das Projekt"
Die Betreibergesellschaft "BGR Busterminal GmbH", bestehend aus den Firmen Blaguss, Gschwindl und Dr. Richard, zeigte sich auf BezirksZeitung-Anfrage ebenfalls "überrascht, wie alle anderen". Man hatte eigentlich eine gute Zusammenarbeit mit allen Seiten und hoffe jetzt auf eine baldige Lösung. "Wir glauben weiter an das Projekt", fügte sie hinzu. Auch im Büro des Leopoldstädter Bezirksvorstehers Alexander Nikolai (SPÖ) zeigt man sich überrascht über das mögliche Aus, man habe darüber erst aus den Medien erfahren. Mehr wollte man dazu nicht sagen.
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