City Farm: Umzug in den Augarten verzögert sich
Das Stadtgärtner-Projekt muss bis Herbst aus Schönbrunn ausziehen. Trotz prinzpieller Einigung ist der Vertrag für den Umzug in den Augarten noch nicht unterschrieben. Noch im April soll es aber soweit sein.
LEOPOLDSTADT/HIETZING. Stadtkinder, die entdecken, wie viele verschiedene Arten von Obst und Gemüse es gibt und wie viel Spaß es machen kann, selbst etwas zu pflanzen und zu ernten. Stadterwachsene, die lernen, wie sie mit den bescheidenen ihnen zur Verfügung stehenden Grünflächen zur gesunden Selbstversorgung beitragen können: In der City Farm in Schönbrunn geht es um das Gärtnern in der Stadt, aber auch, wie Leiter Wolfgang Palme sagt, um die "gesellschaftsverändernde Kraft des Gärtnerns".
Die City Farm und ihre Angebote haben sich in den vergangenen Jahren großer Beliebtheit erfreut, vor allem bei Schulklassen, die dort auch die Möglichkeit haben, ein ganzes Jahr hindurch ein eigenes Beet zu betreuen. Angesiedelt ist sie noch in Schönbrunn, doch im Herbst 2018 läuft der Vertrag dort aus.
Ersatz war schell gefunden: Im Augarten stünde eine über 4.000 Quadratmeter große, ungenutzte Fläche zur Verfügung, der Standort ist laut Palme ideal, weil zentral und von einer U-Bahn erschlossen. Nach einer prinzipiellen Einigung mit der Burghauptmannschaft sind die Verhandlungen aber jetzt ins Stocken geraten. "Wir sitzen auf Nadeln und möchten unbedingt umziehen", sagt Palme, denn das Versetzen der Sträucher beispielsweise könne nur im Frühling oder im Herbst gemacht werden - und je früher die Arbeit am Gelände im Augarten aufgenommen werden kann, desto besser.
Verhandlungen seit zweieinhalb Jahren
Woran genau es hakt, kann Palme nicht sagen, er vermutet dass die zuständigen Stellen im Finanzministerium in den letzten Wochen mit anderen Dingen - wie etwa dem Doppelbudget - beschäftigt waren. Das kann für die gesamte Verhandlungsdauer von zweieinhalb Jahren aber natürlich nicht verantwortlich gemacht werden.
Der für die Vermietung zuständige Burghauptmann Reinhold Sahl erklärt, dass noch auf eine Stellungnahme gewartet wird: "Das Finanzministerium muss zustimmen, dass die von uns gewählte Abwicklung korrekt ist." Er hofft, dass es noch im April soweit sein wird.
Die Außenanlagen können dann auch sofort bezogen werden. Und auch sonst soll es schnell gehen: Neben der Freiflächen würde die City Farm auf dem Areal im südöstlichen Eck des Augartens, neben den Sängerknaben, auch zwei baufällige Gebäude mieten. Die, so die Bedingung, müssen im Einklang mit dem Denkmalschutz renoviert werden. Die erforderlichen 500.000 Euro hat die City Farm dank Sponsoren und privaten Spendern schon zusammen, auch die Pläne liegen bereit.
Im Augarten soll es dann ein Büro- und ein Workshopgebäude geben, einen Pfad der Gemüsevielfalt mit Sorten, die es im Supermarkt nicht gibt, und Kinder- und Themenbeete. Das für die Sanierung nötige Geld wird als Vorschuss auf den Mietzins gerechnet. Die Laufzeit wird mit zumindest zehn Jahren fixiert.
Mehr Infos über die City Farm und Möglichkeit zu spenden gibt es hier.
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