Ernst-Melchior-Gasse: Lenker ignorieren Fahrverbot
Im Nordbahnviertel halten sich Lenker nicht an die Verkehrsregeln. Eine Anrainerin macht dagegen mobil.
LEOPOLDSTADT. An der Kreuzung Ernst-Melchior-Gasse/Jakov-Lind-Straße sorgt eine äußerst unübersichtliche Verkehrslösung für Unmut und gefährdet Kinder. "Die Ernst-Melchior-Gasse führt von der Walcherstraße kommend gerade aus weiter am Campus Gertrude-Fröhlich-Sandner vorbei. Dort sind eine Volksschule und ein Kindergarten beheimatet. Das führt zu gefährlichen Situationen", sagt Anrainerin Daniela Guskic.
Die Durchfahrt in der Ernst-Melchior-Gasse ist für private Verkehrsteilnehmer nur bis zur Kreuzung Jakov-Lind-Straße gestattet. Diese befindet sich kurz vor dem Campus, an dem täglich Kinder ein- und ausgehen. Die Weiterfahrt ist nur den Bussen der Wiener Linien erlaubt. Das angebrachte Fahrverbotsschild hält aber immer noch zu wenig Autolenker davon ab, die Ernst-Melchior-Gasse in voller Länge zu befahren. Seit 2014 versucht Daniela Guskic bereits vergeblich, auf die gefährliche Verkehrssituation aufmerksam zu machen. "Die damalige SPÖ-Bezirksvorstehung blieb jedoch lange untätig. Erst im Frühjahr 2016 wurde dann eine zweite Fahrverbotstafel ca. zehn Meter hinter der alten aufgestellt", sagt die engagierte Anrainerin. Der Nutzen des zweiten Schildes darf aber bezweifelt werden – die Aussage ist dieselbe wie beim ersten Schild. Die Situation habe sich nur geringfügig verbessert, so Guskic.
Schäden befürchtet
Auch von der Polizei wurde bis dato nichts unternommen. Von der neuen Bezirksvorstehung kam in den vergangenen Monaten auch keine Lösung. Bemerkenswert: Daniela Guskic bot sogar an, Temposchwellen zu finanzieren. Die Wiener Linien fürchten durch jene aber Schäden an ihren Linienbussen. "Zumindest würden die Autos nicht mehr so schnell durch das Fahrverbot fahren", so Guskic.
Prüfung vor Ort
Seitens der Leopoldstädter Bezirksvorstehung ist man sich des Problems mittlerweile bewusst. "Sichere Schulwege sind uns ein Anliegen. Leider kümmern sich viele Autofahrer bis jetzt nicht darum, dass die Einfahrt in die Ernst-Melchior-Gasse verboten ist", sagt Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger (Grüne).
Man prüfe gerade mit den zuständigen Fachdienststellen, wie die Situation vor allem im Sinne der Kinder verbessert werden könne. Eine komplette Sperre sei jedoch nicht möglich, solange dort der Bus fahre.
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