Lesung "Kündigungsgrund Nichtarier"
Gilda Semo liest aus dem Buch "Kündigungsgrund Nichtarier".
Es gibt Zeiten in der Geschichte, die so schrecklich sind, dass an sich Unvorstellbare zu kaum erwähnter Banalität verkommt. In dieser Kategorie fällt die Vertreibung jüdischer MieterInnen aus den Gemeindebauten in den Jahren 1938/1939.
Im Buch "Kündigungsgrund Nichtarier" befassen sich Herbert Exenberger, Johann Koß und Brigitte Unger-Klein mit diesem Thema. Die Autoren recherchierten aus 2.064 Kündigungsakten (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) die Schicksale der Bewohnerlnnen, ergänzt durch Briefe; behördliche Stellungnahmen und Verordnungen, Gespräche mit Überlebenden. Ein Großteil der aus ihren Wohnungen Vertriebenen wurde in Sammelwohnungen in der Leopoldstadt eingewiesen und später in Vernichtungslager deportiert: nur wenige kehrten zurück. Auch wie mit diesen Rückkehrern nach 1945 umgegangen wurde, bleibt im Buch nicht unerwähnt.
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