Gedenkakt und Vortrag
Erinnerung an die Synagoge Atzgersdorf in Liesing

Dieses Bild auf dem Cover von Gerald Netzls Broschüre über den 9. November 1938 zeigt die ehemalige Synagoge Atzgersdorf. | Foto: Gerald Netzl
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In Liesing wird am 9. November der Zerstörung der Synagoge vor 85 Jahren gedacht. Am 10. November gibt es einen Vortrag zum jüdisches Leben im Bezirk.

WIEN/LIESING. Gerald Netzl ist einer der Menschen, die die Vergangenheit in die Gegenwart holen. Er tut das, um einen Beitrag gegen das Vergessen und für das Lernen aus der Geschichte zu leiten. Insbesondere mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust hat sich der 55-Jährige beschäftigt.

Das ist ihm besonders wichtig, sagt der Mann, der sich ehrenamtlich als Bezirkshistoriker in Liesing engagiert, denn: "Es ist einmal geschehen, also kann es wieder geschehen." Er hat dazu nicht nur viel gelesen und in Archiven ausgegraben. Er hat auch alle KZ-Gedenkstätten in Europa besucht. All dieses Wissen gibt Gerald Netzl weiter. Durch Veröffentlichungen in Buchform oder als Zeitungsartikel. 

Gerald Netzl ist nicht nur ehrenamtlicher Historiker, sondern auch Blutspender. Zu seiner 150. Spende kam Harald Krassnitzer. „Die 150. Spende von Herrn Netzl ist auch für mich eine große Motivation, wieder öfter zur Blutspende zu gehen", sagte der Schauspieler. | Foto: ÖRK/Helmut Mitter
  • Gerald Netzl ist nicht nur ehrenamtlicher Historiker, sondern auch Blutspender. Zu seiner 150. Spende kam Harald Krassnitzer. „Die 150. Spende von Herrn Netzl ist auch für mich eine große Motivation, wieder öfter zur Blutspende zu gehen", sagte der Schauspieler.
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In einem dieser Artikel hat er über die sogenannte Pogromnacht am 9. November 1938 geschrieben. "Zeitzeugen berichten davon, dass man den Feuerschein vom Maurer Berg aus sehen konnte", heißt es da. Am 11. November 1938 wurde in der Amtsstelle der Bezirkshauptmannschaft Mödling-Liesing folgendes vermerkt: „Am 10. November 1938 zerstörte ein von unbekannten Tätern gelegter Brand das Bethaus der Israelitischen Kultusgemeinde, Atzgersdorf, Karlsgasse 39."

Die Zerstörung der Synagoge

Die Nachschau der Baukommission vom 11. November habe ergeben, "dass das bestehende Mauerwerk infolge Einsturzgefahr die Bewohner des angebauten Pförtnerhauses bedroht“. Weiter heißt es: "Die Kommission beschloss infolge, die Baureste abtragen zu lassen. Der Erlös des Materialverkaufs wurde zur Kostendeckung herangezogen, da laut Bericht ,kein Eigentümer erreichbar' war. Am 24. November 1938 erging ein dementsprechender Bescheid mit dem Auftrag der ,sofortigen Demolierung der Brandruine der ehemaligen Synagoge Atzgersdorf, Karlsgasse' an die Kultusgemeinde."

Im Bezirksmuseum Liesing in der Canavesegasse hält Gerald Netzl am Freitag, 10. November, um 19 Uhr einen Vortrag zu diesen Ereignissen und zum jüdischen Leben im Bezirk. Dabei spannt er, wie er selbst sagt, "den Bogen von den Anfängen über die Verbrechen, die unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern angetan wurden – vor allem im 20. Jahrhundert, aber nicht nur – bis hin zur reichen Gedenkkultur der Gegenwart".

Gedenken am 9. November 

Am Tag zuvor, also am 9. November, der 85. Jahrestag der Pogromnacht, wird an die Zerstörung der Atzgersdorfer Synagoge gedacht - an dem Ort, an dem sie einst stand: in der Dirmhirngasse 112.

Organisiert wird das Gedenken von der Agenda Liesing. Begleitet wird die Veranstaltung vom Vienna Royal Philharmonic. Das Orchester spielt Kompositionen von vertriebenen jüdischen Komponisten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, Fackeln, Kerzen oder Taschenlampen mitzubringen, um ein Lichtsignal gegen das Vergessen zu senden.

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