Wiener Linien
Zwei Buslinien sind ab sofort vollelektrisch unterwegs
In Liesing ging ein neuartiges Kompetenzzentrum für die E-Bus-Flotte der Wiener Linien in Betrieb. Mit der Eröffnung des Komplexes werden die Buslinien 71A und 71B jetzt nur mehr vollelektrisch unterwegs sein. Im Zentrum werden diese gewartet, geladen und mehr.
WIEN/LIESING. Sie sind zwölf Meter lang und schleichen mit geräuscharmem Antrieb schon durch Wiens Straßen. Die Rede ist von den neuen E-Bussen, welche sukzessive im Netz der Wiener Linien ihre Verbrenner-Vorgänger ablösen. Jetzt werden zwei Linien auf den vollelektrischen Betrieb umgestellt, die alten Verbrennerbusse sind nur mehr die absolute Ausnahme auf den Routen von 71A und 71B.
Ganz neu sind diese Elektrobusse jedoch nicht. Bereits im Probebetrieb befinden sie sich auf den genannten Strecken schon seit Dezember. Aus der Probe wird jetzt die Regel. MeinBezirk.at hat sich die Busse damals angesehen, mehr dazu hier:
Bereits im April werden die E-Busse auch auf den Linien 61A und 61B eingesetzt werden. Bis 2025 möchte man 60 solcher sowie zehn Wasserstoffbusse im Netz integrieren, vorrangig im Süden Wiens. Mit der Umstellung von 71A und 71B am Montag wurde gleichzeitig auch ein neuartiges Kompetenzzentrum eröffnet. Denn irgendwo müssen die Fahrzeuge ja gewartet, geladen und weiter betreut werden.
88 Millionen Euro für Umstellung
Für das Programm wurde einiges an Geld in die Hand genommen. 48 Millionen Euro investieren die Stadt, das Klimaschutzministerium und die EU in den Flottenumstieg. 40 Millionen Euro kommen noch von den Wiener Linien, welche ebenso der Stadt unterstehen, für das Kompetenzzentrum.
Dafür soll dies alles bieten, was man sich beim Thema umweltschonender Öffis vorstellen könne. Photovoltaikpanels am Dach etwa produzieren den Strom, mit dem die Busse geladen werden. Beim Umbau des ehemaligen Busplatzes hat man auf eine klimafreundliche Bauvariante geachtet.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) spricht beim Gebäude von einem „Gold-Standard“, was die Umweltverträglichkeit angeht. Sie war selbst bei der Eröffnung des Kompetenzzentrums: "Im neuen E-Kompetenzzentrum ist die mit 60 großen E-Fahrzeugen ausgestattete emissionsfreie Busflotte in besten Händen. Hier wird dafür gesorgt, dass die sauberen und komfortablen E-Busse die Wienerinnen und Wiener klimafreundlich von A nach B bringen.“
"Großer Schritt in Richtung Ziel“
Auch Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) zeigt sich vor Ort überzeugt: „Durch die Umstellung auf emissionslose Busse sparen wir effektiv CO₂ und nähern uns mit großen Schritten Wiens Klimaneutralität.“ Bei dem Kompetenzzentrum werden die Busse jedoch nicht nur mit Strom geladen, vielmehr gibt man dem Kreislauf auch etwas zurück, erklärt Gudrun Senk, Geschäftsführerin von den Wiener Linien: "Wir nutzen die Abwärme während des Ladens der Elektrobusse fürs Heizen der Gebäude und sorgen mit Begrünung auf den Dächern und Fassaden für Kühlung im Sommer.“
Überschüssiger Strom aus der Photovoltaikanlage wird direkt ins Wiener Linien-Netz geleitet, in der Nacht zur Ladung benötigter Strom kommt dann aus dem Öffi-Netz wieder retour. Aber auch die Mitarbeitenden haben mit dem neuen Kompetenzzentrum etwas bekommen: Am Gelände finden sich etwa Aufenthaltsflächen, genauso wie die Werkstatt für die Busse.
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