Eschenauer erfand das Rad neu
Hermann Seidl, ein passionierter Radfahrer, lässt seinen Ideen freien Lauf und lädt Fahrgäste ein.
ESCHENAU. Ein kluger Kopf bemerkte vor tausenden Jahren, dass die Arbeit leichter von der Hand geht, wenn schwere Gegenstände mit Hilfe des Rads bewegt werden. So kam die Entwicklung zum modernen Menschen im wahrsten Sinne des Wortes ins Rollen.
Genial einfach Ideen
Dieser angesprochene kluge Kopf lebte damals mit großer Sicherheit nicht im Bezirk Lilienfeld, Hermann Seidl aber sehr wohl. Und der Eschenauer hält wenig von Fahrrädern aus Massenproduktion, sondern tüftelt laufend an Eigenentwicklungen. Ohne großes Aufsehen. Die Bezirksblätter holen ihn und seine Kreationen nun vor den Vorhang.
Zu zweit unterwegs
Eines Tages beschloss der Sohn eines Eschenauer Landwirts, seinen handelsüblichen Drahtesel umzufunktionieren. Hermann baute vor dem Lenker einen zweiten Sitz an das Rad. Nicht (nur) für Kinder, auch Erwachsene können problemlos mitfahren. "Ich möchte mit dieser Idee kostenlos und aus Lebensfreude heraus Mitmenschen, etwa mit körperlicher Beeinträchtigung, die Möglichkeit geben, mit mir Ausflüge zu genießen", erklärt der Bastler. Das Alter des Fahrgasts spielt dabei keine Rolle, er kann Hermann aber unterstützen und selbst ebenfalls in die installierten Pedale treten. Auch die zweite Kreation des früher im Baugewerbe tätigen Mannes wirkt einfach, aber genial.
Der Drahtesel aus Holz
Passend zu Lilienfeld, dem waldreichsten Bezirk Mitteleuropas, besteht der Rahmen dieser Kreation aus dem Rohstoff Holz. Zudem baute Hermann Seidl einen kleinen Anhänger dran, um auch bei längeren Ausfahrten immer bestens ausgerüstet unterwegs zu sein. "Ich lasse gern das Auto stehen und fahre mit dem Rad in die Natur. In Begleitung ist es natürlich noch schöner", erklärt der begeisterte Radler, der etwa 40 Jahre lang täglich 50 Kilometer mit dem Drahtesel am Weg zur Arbeit abspulte. Hermanns "Fahrservice" ist übrigens kostenlos. Wichtig ist der gemeinsame Spaß.
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