Internetbetrug im Vormarsch
Lilienfelds Arbeiterkammer schlägt Alarm. Immer mehr Menschen tappen im Netz in teure Fallen.
BEZIRK (mg). Betrug gab es in der Geschichte der Menschheit immer schon. Nur die Methoden änderten sich im Laufe der Zeit. "Wir beobachten seit Jahren einen kontinuierlichen Anstieg der Betrugsfälle im Internet", erklärt Lilienfelds Arbeiterkammer-Geschäftsstellenleiter Burkhard Eberl.
Lilienfeld: 209 Fälle
Insgesamt wurden der Arbeiterkammerstelle des Bezirks im vergangenen Jahr 209 Fälle gemeldet. Der Hauptanteil (36 Fälle) entfiel auf fragwürdige Gewinnspiele, großteils im Netz. 27 Personen tappten bei Handyverträgen in die Kostenfalle. In 19 Fällen schaltete sich die Arbeiterkammer Lilienfeld direkt ein.
Vor allem Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren geraten besonders oft in eine perfide Kostenfalle im Internet. Sie surfen gedankenlos auf dubiosen Erotik- und Sexseiten, klicken diverse vermeintlich kostenlose Angebote an und bekommen Wochen später die Rechnung dafür präsentiert.
Aus Scham bezahlt
"Die Forderungen betragen meist zwischen 90 und 100 Euro", erklärt Burkhard Eberl. "Die Konsumenten schämen sich dafür. Oft spielt auch Angst, die Lebensgefährtin könnte davon erfahren, eine große Rolle. Deshalb wird die Rechnung widerspruchslos bezahlt, damit die Sache erledigt ist." Dabei sind diese Forderungen rechtlich oftmals nicht korrekt. Wie hoch die erzielten Gewinne durch diese dreiste Masche österreichweit sind, kann nur spekuliert werden. Der Großteil der Betroffenen wendet sich vermutlich nicht an die Arbeiterkammer, sondern bezahlt sofort.
E-Mail-Adressenhandel
Burkard Eberl rät generell zur Vorsicht: "Viele Konsumenten geben bei Gewinnspielen bereitwillig persönliche Daten preis. Der Handel mit diesen Adressen blüht europaweit."
Später fragen sich viele, warum Benachrichtigungen angeblicher Gewinne von Preisausschreiben eintreffen, bei denen man nie mitgespielt hat.
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