Lehrlinge: Keiner fällt durch das Raster
BEZIRK LILIENFELD. „Die Mehrheit der als arbeitslos vorgemerkten jungen Menschen in Lilienfeld kann nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss vorweisen. Mit Jahresende 2018 waren dies 62 Personen im Alter von 18 bis 24 Jahren bei insgesamt 89 vorgemerkten Jugendlichen bis 25 Jahre. Der Bedarf der Unternehmen an gut ausgebildeten Fachkräften kann ohne Intervention nicht nachhaltig gesichert werden“, so Lilienfelds AMS-Leiterin Margareta Selch.
"Lehrlinge gesucht"
Auch Dach- und Fassadenexperte Gerald Hoppel kennt das Problem. "Wir sind auf der Suche nach Bauspengler-Lehrlingen", berichtet der Unternehmer aus Schrambach im Gespräch mit den Bezirksblättern. Seit vier Jahren leistet Jeton Krasniqi gute Arbeit in Hoppels Unternehmen. Dank WIFI und AMS. Der Jugendliche fand seine Lehrstelle durch das Programm der überbetrieblichen Lehrwerkstätte. "Um einerseits dem Wirtschaftsstandort Niederösterreich den zukünftigen Fachkräftebedarf zu sichern und jungen Niederösterreichern eine hochwertige Ausbildung zu ermöglichen, haben die Landesregierung und das Arbeitsmarktservice NÖ eine Ausbildungsgarantie für Jugendliche vereinbart. Diese ermöglicht allen Job- und Lehrstellensuchenden bis zum 25. Lebensjahr, den Einstieg in zukunftsorientierte Ausbildungsprogramme. 46 Millionen Euro werden im Jahr 2019 dafür durch das AMS und das Land NÖ bereitgestellt", erklärt Margareta Selch. Die Ausbildungsgarantie richtet sich vor allem an junge Menschen mit maximal Pflichtschulabschluss als auch an Jugendliche, deren Suche nach einem Lehrplatz bisher nicht erfolgreich war.
Kooperation mit ZIB und WIFI
Für die Lilienfelder Jugendlichen befindet sich der Standort des „Jugendbildungszentrums“ in St. Pölten und wird von der ZIB Training GmbH umgesetzt.
Der Standort und Träger für das Programm „Auf zum Lehrabschluss“ ist das WIFI St. Pölten. Die Vermittlung erfolgt über das AMS Lilienfeld.
"Sehr zufrieden"
Lehrling Jeton Krasniqi ist mit diesem Ausbildungsmodell sehr zufrieden: "Das Programm hat mir sehr viel gebracht", meint Krasniqi. Auch sein Chef Gerald Hoppel zeigt sich zufrieden: "Ich kann über die Zusammenarbeit mit AMS und WIFI nur Gutes berichten". Der Jugendliche steht dem Betrieb vier Tage pro Woche zur Verfügung, einen Tag verbringt er bei der sozial-prädagogischen Ausbildung im WIFI St. Pölten. "Ich bin überzeugt, dass der junge Mann die bevorstehende Lehrabschlussprüfung besteht", zeigt sich auch Wolfgang Haider vom WIFI positiv.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.