"Lilienfeld: Kein guter Ort für den Wolf"
Bezirksjägermeister Martin Schacherl erklärt, dass die Jäger das Auftauchen der Wölfe im Bezirk erwarten.
BEZIRK. Füchse und Marder gibt es bereits seit Ewigkeiten in Lilienfeld. Wölfe dagegen sind für viele Neuland. Die einen heißen ihn willkommen, die anderen möchten ihn vertreiben. Zu Groß ist die Angst vor dem "großen bösen Tier".
Wölfe im Bezirk?
Doch gibt es tatsächlich Wölfe im Bezirk? Bezirksjägermeister Martin Schacherl kennt die Antwort. Er erklärt, dass bisherige angebliche Wildrisse nie zu 100 Prozent dem Wolf zugeordnet werden konnten: "Aufgefundene Risse konnten nicht sicher dem Wolf zu geordnet werden." Weiters erklärt er: "Derzeit gibt es keine sichere Bestätigung über die Anwesenheit von einem oder mehreren Wölfen."
"Der Wolf wird kommen"
Martin Schacherl verkündet: "Die Jäger des Bezirkes rechnen jederzeit mit dem Auftauchen des Wolfes." Allerdings erklärt er weiter: "Es mag sein, dass der Bezirk Lilienfeld bis hinein in die Steiermark bis Bruck an der Mur nach Aussage der Wolfsexperten ein Lebensraum für den Wolf ist. Echte Wildnisgebiete als Rückzugsmöglichkeit für den Wolf sehe ich aber auch in diesen Abschnitt wenige." Ob sich der Wolf in Lilienfeld wohlfühlen wird, ist allerdings ein anderes Thema, laut dem Bezirskjägermeister. So meint er: "Von Menschenhand geprägte Kulturlandschaften, immer mehr touristisch genutzte Flächen, eine intensive Bewirtschaftung durch die Land und Forstwirtschaft, nehmen den bei uns vorkommenden Wildtieren schon immer mehr Lebensraum oder vermindern die Lebensraumqualität." Er sei sich nicht sicher, ob der Wolf lange bei uns bleiben würde.
"Wolf? Nein Danke!"
Der Landwirt Florian Fisch, der seine Viehwirtschaft in Lilienfeld betreibt, stellt sich klar gegen den Wolf: "Wenn der Wolf meine Tiere reißt, kann es für mich sehr teuer werden. Ich hoffe, hier wird eine Lösung gefunden, die alle halbwegs zufriedenstellen wird." Dennoch möchte er klar betonen: "Ich bin auch dafür, den Wolf zu schützen, er gehört zu Österreich. Man sollte nur die Landwirte nicht vergessen und ihnen eventuell bei Schutzmaßnahmen unter die Arme greifen." "Die Jäger werden sich aber strikt an das Artenschutzprogramm halten. Ich möchte nicht, dass sich jemand zu einer unüberlegten Handlung im Graubereich des Gesetzes hinreisen lässt. Erst bei einer Gesetzesänderung und einen klaren Auftrag seitens der Behörde kann man mit der Unterstützung der Jäger rechnen", erläutert Lilienfelds Bezirskjägermeister Martin Schacherl abschließend.
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