Traisen, Landesgericht
Prozess wegen schwerer Körperverletzung vertagt

- Opfervertreter Alfred Schneider
- Foto: Ilse Probst
- hochgeladen von Franziska Stritzl
Im Zuge einer Auseinandersetzung am 5. Februar dieses Jahres bei einer Pizzeria in Traisen erlitt ein 54-Jähriger einen Unterkieferbruch. Am Landesgericht St. Pölten sprach Opfervertreter Alfred Schneider von Schmerzensgeld in Höhe von 10.000 Euro, zumal die Verletzung seines Mandanten durch einen heftigen Faustschlag zustande gekommen sei.
TRAISEN (ip). Der Beschuldigte, ein 27-jähriger Rumäne, bestritt gegenüber Richter Slawomir Wiaderek, seinem Kontrahenten einen Faustschlag versetzt zu haben. Wie Verteidiger Roland Schöndorfer ausführte, habe der 54-Jährige den Angeklagten zuvor mehrfach geschubst, bis dieser ihn schließlich ebenfalls von sich wegschubste. Möglicherweise, so der 27-Jährige, habe sein Gegner dabei das Gleichgewicht verloren. Jedenfalls fiel der Ältere auf das Fahrzeug eines Kollegen, sei danach wieder aufgestanden und habe versucht ihn zu schlagen, wobei zwei anwesende Männer dazwischen gingen.
Anlass zum Streit gab besagter Kollege, der zugegebenermaßen etwas zu schnell wegfuhr, zum Glück jedoch rechtzeitig anhalten konnte, als der 54-Jährige vor seinem Wagen auftauchte. Der Angeklagte sah, wie der 54-Jährige mit der Hand durch die Seitenscheibe griff und vermutete, dass der Lenker geschlagen werde. Daher sei er zum Fahrzeug und habe versucht zu schlichten, wobei es schließlich zur Schubserei gekommen sei.
„Nur ein Zeuge hat den Faustschlag bestätigt und der ist heute nicht da“, erklärte Schöndorfer. Die beiden anderen Zeugen behaupteten, keinen Faustschlag gesehen zu haben, bestätigten jedoch, dass der 54-Jährige mit dem Rücken auf die Seitenkante des Fahrzeuges gestürzt war. „Den Unterkiefer konnte er sich dadurch jedenfalls nicht brechen“, meinte Opfervertreter Schneider.
Zur Einvernahme wesentlicher Zeugen vertagte Wiaderek den Prozess auf Ende April.



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