Ramsaus Böller-Tragödie beschäftigt Gericht

Die Hand des Opfers aus der Ramsau. | Foto: Probst
7Bilder
  • Die Hand des Opfers aus der Ramsau.
  • Foto: Probst
  • hochgeladen von Markus Gretzl

BEZIRK LILIENFELD. Ein gerichtliches Nachspiel hatte ein dramatischer Vorfall beim Perchtenlauf Anfang Dezember 2018 in Ramsau, als ein Böller der Klasse F4 in der Hand eines 16-Jährigen explodierte und ihm dabei mehrere Finger abriss.

In Tschechien gekauft

Fünf Angeklagte mussten sich in St. Pölten wegen fahrlässiger schwerer Körperverletzung, teilweise durch Unterlassung, vor Richter Markus Grünberger verantworten. Vier der Beschuldigten, ein Erwachsener und drei Jugendliche, waren im November vergangenen Jahres nach Tschechien gefahren, um dort pyrotechnische Artikel unter anderem für den Krampuslauf zu kaufen. Neben bengalischen Feuern nahmen sie auch Böller mit, die in Österreich wenn, dann nur von Fachleuten verwendet und keinesfalls eingeführt werden dürfen. Die harmloseren Produkte hatte man darüber hinaus mit schwarzem Klebeband abgedeckt, sodass sie sich von den F4-Böllern kaum unterschieden. Die Sprengwirkung der Böller war den Männern bekannt, da sie fünf Stück bereits im Vorfeld des Perchtenlaufes zündeten. Ein Böller verblieb in einem Plastiksack, in dem sich auch die anderen Feuerwerkskörper befanden. Dieses übergab der 45-jährige Mitangeklagte einem Teilnehmer des Perchtenlaufs, der den Inhalt verteilte. Damit gelangte der Böller in die Hand des 16-Jährigen, der davon ausging, ein bengalisches Feuer zu zünden.

Geständnisse

Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft bestand vor allem darin, dass keiner der Angeklagten für eine getrennte Verwahrung des Böllers gesorgt hatte. Es sei eine Verkettung unglücklicher Momente gewesen, wo jeder als kleines Rädchen seinen Beitrag geleistet habe, fasste Grünberger die Geständnisse der Beschuldigten zusammen. Die Verteidiger Philipp Gailer, Thomas Trixner, Peter Eigenthaler und Oliver Simoncic wiesen vor allem auf die absolute Unbescholtenheit ihrer Mandanten hin, sowie auf deren Bereitschaft sich an den Schmerzensgeldforderungen von Opfervertreter Alfred Schneider zu beteiligen. Dieser erhielt einen vorläufigen Zuspruch von 3.500 Euro, der größte Teil wird über Versicherungen bzw. Zivilrechtsweg einzuholen sein.
Darüber hinaus bot Grünberger Diversionen, für die beiden Erwachsenen je 160, für die Jugendlichen 120 bzw. 100 Stunden gemeinnützige Leistungen. Nach der Erbringung der Leistungen werden die Verfahren gegen die fünf Beschuldigten eingestellt.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.