Straßenverkehrsordnung
Tempolimit 30: Bezirk Lilienfeld tritt auf die Bremse

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Ab diesem Sommer wird es einfacher sein, die Geschwindigkeit in den Gemeinden und Städten zu begrenzen.
BEZIRK LILIENFELD. Mehr als 280 Gemeinden und mehrere Organisationen haben sich dafür eingesetzt, die Einführung von Tempo 30 zu erleichtern. Durch die Änderungen der Straßenverkehrsordnung wird die Einrichtung von 30er-Zonen innerhalb der Grenzen einer Ortschaft weniger bürokratisch.
Neuralgische Punkte
Wir haben die Bürgermeister des Bezirks zu der neuen Maßnahme befragt.
„Im Gemeindegebiet Lilienfeld werden Geschwindigkeitsbeschränkungen in enger Abstimmung mit der Bezirkshauptmannschaft Lilienfeld erlassen. Geschwindigkeitsbeschränkungen sind dabei immer auch in engem Zusammenhang mit der nach der StVO anzustrebenden Sicherheit und Flüssigkeit des Verkehrs zu sehen.“
, informiert Bürgermeister Manuel Aichberger. In Hainfeld gibt es die 30 km/h Zonen schon seit vielen Jahren.
"Ich finde das sehr gut. Probleme gibt es mit manchen, die trotzdem zu schnell fahren! Manche Autofahrer verstehen die Rechtsregeln trotz Führerschein nicht. Es ist aber mit den Jahren besser geworden. "An vielen ‚neuralgischen‘ Punkten im Ortsgebiet gilt bereits Tempolimit 30 km/h."
, so Bürgermeister Albert Pitterle. Eine der Organisationen, die sich für die Einführung der Entlastung einsetzten, war der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Christian Gratzer, Sprecher der Organisation, erklärte:
„Tempo 30 statt 50 halbiert den Anhalteweg. Während ein Pkw mit 30 km/h bei normaler Reaktionszeit und trockener Fahrbahn nach elf Metern steht, hat der Pkw mit 50 km/h unter gleichen Bedingungen nach elf Metern noch ein Tempo von über 40 km/h. Tempo 30 statt 50 wirkt auf das menschliche Ohr wie eine Halbierung der Verkehrsmenge, für die Anrainer eine wichtige, im wahrsten Sinn des Wortes, Verkehrsberuhigung. Tempo 30 statt 50 erleichtert es Familien, mit Kindern mit dem Fahrrad zu fahren. Es gibt bereits zahlreiche Städte, die großflächig Tempo 30 statt 50 eingeführt haben. Das Ergebnis: Überall ging die Zahl der Verkehrsunfälle zurück."
Wir haben auch die Bürgermeisterin von Annaberg, Claudia Kubelka, nach ihrer Meinung zu dieser Regelung gefragt.
"Die Einführung des Tempo 30 in manchen Ortsteilen scheint bestechend. Doch wäre die tatsächliche Einhaltung des Tempo 50 schon ausreichend; ob die Vorschreibung von Tempo 30 notwendig ist, damit 50 gefahren wird, der richtige Weg ist, bleibe dahingestellt. Persönlich wäre es mir schon recht, wenn in manchen Ortsteilen langsamer gefahren würde, allerdings wird, wie von der Bezirkshauptmannschaft zu erfahren war, der Verfahrensweg nicht grundlegend geändert, es wird weiterhin notwendig sein, den bisherigen Behördenweg einzuhalten, die Nachricht, dass eine Gemeinde von sich aus Tempo 30 vorschreiben wird können, scheint nicht richtig zu sein.50 km/h ist gut genug
"Eine Umfrage von Spectra ergab, dass über 80 Prozent der Bevölkerung das Tempo 50 im Ortsgebiet als angemessen empfinden. Nur 14 Prozent finden es zu schnell und 4 Prozent zu langsam. Hier stellt sich die Frage, wie die Bevölkerung auf eine generelle Beschränkung der Geschwindigkeit von 30 km/h für ein ganzes Ortsgebiet reagiert. Tempo 30 kann im Bereich von Kindergärten, Schulen und Spielplätzen schneller umgesetzt werden, was sinnvoll ist."
, erklärt Elke Toman-Plank von der Fahrschule Plank aus Lilienfeld.
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