Tigerbabys nehmen Abschied
Die drei Tiere des Weißen Zoos Kernhof kommen nach Deutschland, ihre Mutter bleibt hier.
KERNHOF. (ip) Mit einer zufriedenstellenden Lösung für beide Seiten beendete die St. Pöltner Richterin Barbara Zauner den Prozess des Tierparkbetreibers Herbert Eder und seines Kontrahenten Fritz Wurms, Direktor des deutschen Safariparks Stukenbrocks. Fazit: Die weißen Tigerbabys werden bis spätestens 31. Juli 2012 nach Deutschland überstellt.
„Ich bin froh, dass es zu einer Lösung im Sinne der Tiere gekommen ist“, erklärte Eder, der noch während des Prozesses die Bewilligung für die Haltung von sechs Tigern in seinem Areal in Kernhof vorlegte – eine Bedingung Wurms, der ebenfalls das Wohlergehen der (seiner) Tiere als vorrangig erklärte.
Die ehemaligen Freunde und Geschäftspartner kämpften seit Monaten um das weiße Muttertier und seine drei Jungen. Die Mutter sei nur eine Leihgabe gewesen, wofür Eder 13.000 Euro bezahlt habe. Die Kaufoption habe der Niederösterreicher nicht wahrgenommen. Darum gehöre die Mutter und mit ihr auch die Babys zurück nach Deutschland.
„Wenn Herr Eder die Tiere behalten will, dann muss er eine erhebliche Summe bezahlen“, erklärte der Anwalt des Deutschen noch bei der ersten Verhandlung im November. Das Muttertier, mittlerweile zu gut in seine österreichische Umgebung integriert, könne man nicht wieder tausende Kilometer entfernt in ein ihm unbekannten Gehege eingewöhnen und die Babys gehören selbstverständlich zumindest ein Jahr zur Mutter, verteidigte Eder seine anfängliche Weigerung der Herausgabe. Mehr als 10.000 Euro habe die „animalische Meinungsverschiedenheit“ sowohl dem deutschen Kläger als auch dem Geburtshelfer der weißen Babys gekostet. Von seinen finanziellen Forderungen nahm Wurms im Finale des Prozesses Abstand, das Muttertier überlässt er dem Kernhofer. Im Gegenzug übersiedeln die Babys bis spätestens Ende Juli in den Safaripark Stukenbrocks. Für die Überstellung und alle notwendigen Unterlagen übernahm Eder die Verantwortung.
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