Vogelsterben: Es wird ruhig

Leopold Koudelka vor seinen Biotopen, in denen früher das Leben blühte. Es ist leider ruhig geworden im schönen Garten.
  • Leopold Koudelka vor seinen Biotopen, in denen früher das Leben blühte. Es ist leider ruhig geworden im schönen Garten.
  • hochgeladen von Markus Gretzl

BEZIRK LILIENFELD. Der Frühsommer hat die Region fest im Griff. Sehr zur Freude aller Tierfreunde, die morgens mit Vogelgezwitscher aus dem Garten in den Tag starten. Doch wie lange noch?

Rückgang unübersehbar

"Seit 40 Jahren lebe ich in der Ramsau. Im Winter kamen etwa bis zur Jahrtausendwende alleine 60 bis 80 Bergfinken zu meinem Futterhäuschen. Auch viele Kohlmeisen und andere Vögel waren Dauergast. Doch ihre Zahl sinkt Jahr für Jahr. Im letzten Winter waren Bergfinken schon sehr selten anzutreffen", sorgt sich Leopold Koudelka. Auch Frösche und andere Tiere, die früher seine Biotope bevölkerten, sind verschwunden. Beim Besuch der Bezirksblätter quakte kein einziges Tier, das Biotop wirkte fast leblos. "Und das in der ländlichen Ramsau auf einem Grundstück am Rand der Siedlung", sorgt sich der Pensionist.

"Das leise Sterben"

Auch am anderen Ende des Bezirks sieht es nicht besser aus: "Wenn ich mich an meine Kindheit in den 1970er Jahren zurückerinnere, waren alle Arten von heimischen Vogelarten vor allem in den Wintermonaten ein ganz normaler Anblick. Heute freue ich mich schon, wenn ich Finkenarten zu Gesicht bekomme. Bis auf die Kohlmeise scheinen alle Arten vom großen Sterben betroffen zu sein", fühlt Ferdinand Köhlmeister. Alles nur Einbildung oder Tatsache? Die Bezirksblätter befragten Tierexpertin Dr. Susanne Schreiner von Birdlife Österreich.

"Es ist leise geworden"

Ja, der Eindruck Ihrer Leser täuscht nicht. Es ist leise geworden auf unseren Wiesen und Feldern. Gerade in Regionen mit Intensivlandwirtschaft ist das Verschwinden der Vögel deutlich zu erkennen und unsererseits auch durch rund 20 Jahre Beobachtungszeitraum wissenschaftlich nachweisbar. Das gilt auch für das Mostviertel. Nahezu alle Feldvögel, die in Österreich brüten, werden weniger. Innerhalb von 20 Jahren haben beispielsweise die Bestandszahlen der Grauammer um 90 Prozent abgenommen, das heißt, nur noch einer von zehn Vögeln ist übrig. Ähnlich schlecht ergeht es dem Rebhuhn und dem Girlitz, hier sind acht von zehn Vögeln verschwunden", nennt die Expertin die Arten mit dem größten Bestandsrückgang.
Auch die Schwalben haben im Bezirk Lilienfeld immer größere Probleme. "Der Mehlschwalbenbestand hat sich innerhalb der letzten 20 Jahre halbiert. Die Ursachen dafür liegen im strukturellen Wandel der Landwirtschaft", so Dr. Susanne Schreiner.

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