"Wir brauchen eine Schnellstraße bis Traisen"
Die Bezirksblätter befragten Gewerbetreibende verschiedenster Branchen zur geplanten Schnellstraße.
BEZIRK (mg). Dass die Großbetriebe der Region wie Voest, Georg Fischer, Roth Technik oder Isoplus den raschen Bau der S34-B334 fordern, ist bekannt. Doch welchen Standpunkt vertreten Kleinbetriebe und andere Selbstständige in dieser wichtigen Frage?
"Vieles im Unklaren"
EDV-Experte Edwin Schmidberger sieht für sich und sein Unternehmen keine großen Veränderungen: "Grundsätzlich bin ich für den Bau. Aus meiner Sicht liegt jedoch noch vieles im Unklaren. Es wird immer nur über das erste Teilstück bis Wilhelmsburg gesprochen, mit Kosten von über 200 Millionen Euro."
Eine Frage der Kosten
Aber wie viel kostet die Strecke bis Traisen? Und geht es dann weiter Richtung Steiermark oder Leobersdorf?", fragt der Traisner Selbstständige. Zudem stellt Schmidberger die Frage, ob sich Pendler oder Familien auf Shoppingtour Richtung St. Pölten tatsächlich viel Zeit ersparen würden.
Brennpunkt St. Pölten
Denn irgendwo müssten sich diese Fahrer auch wieder in die Straßen St. Pöltens integrieren. Schmidberger vermutet, dass es an den Anschlussstellen und Stadteinfahrten zu Staus kommen wird und die gewonnene Zeit somit wieder verrinnt.
Faktor Zeitersparnis
Ganz anders schätzt sm-Labortechnik-Geschäftsführer Thomas Stritzl die Situation ein. Für ihn überwiegen eindeutig die Vorteile: "Ich bin ganz klar für den Bau der Schnellstraße. Als Vielfahrer sehe ich immer wieder, wie überlastet die B 20 derzeit schon ist. Man wird die Schnellstraße bauen müssen, ob man will oder nicht."
"Je weiter, desto besser"
Spediteur Manfred Bichler aus Rohrbach ist naturgemäß einer der glühendsten Befürworter. Für seinen mehr als 60 Lkw umfassenden Fuhrpark wäre die Schnellstraße eine willkommene Beschleunigung für die täglichen Fahrten ins gesamte Bundesgebiet. "Das Bauvorhaben darf jedoch nicht in Wilhelmsburg enden. Wenn man baut, dann zumindest bis Traisen, besser noch weiter in die Steiermark. Ansonsten steht der Nutzen in keinem Verhältnis zu den Kosten", gibt Manfred Bichler zu bedenken.
Doch der erfahrene Spediteur hat auch eine Ersatzlösung parat: "Ich könnte mir auch gut vorstellen, die B20 sinnvoll auszubauen, etwa mit einer Kriechspur, wie es sie bereits am Gerichtsberg gibt. Zudem wäre ein Anschluss an die S33 ideal."
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