Ewald Kahrer sagt leise servus

RAMSAU. (dz) Paukenschlag in Ramsau. Bürgermeister Ewald Kahrer tritt aus gesundheitlichen Gründen zurück. "Wenn der Körper Signale aussendet, muss man sie erkennen und rechtzeitig die richtigen Schritte setzen." Schon in einer Woche soll der VP-Wunschkandidat Raimund Reichel zum neuen Ortschef gewählt werden. Kahrer geht ohne Wehmut, will sein Gemeinderatsmandat aber behalten.

Schuldenstand gehalten
"Ich war fünf Jahre Vizebürgermeister und acht Jahre Bürgermeister", blickt der scheidende Ortschef auf seine Amtszeit zurück. "Der Schuldenstand ist mit exakt 923.000 Euro gleich geblieben. Das ist niemand aus den umliegenden Gemeinden mit vergleichbarer Größe gelungen", schwingt Stolz in seinen Worten mit. Er habe sich mit allen im Ort gut verstanden und streut sogar dem politischen Mitbewerber Rosen: "Die SPÖ war in dieser Zeit sehr kooperativ."

Bruderzwist in der ÖVP
Klingt alles sehr nach Friede, Freude, Eierkuchen. War es aber nicht immer. Denn der Feind ist oft im eigenen Lager zu finden. Gerade der Vorgänger Kahrers, Ferdinand Reicherstorfer, der bei der letzten Gemeinderatswahl mit einer eigenen Liste gar auf 2 Sitze gekommen war, hatte ihm beim geplanten Radweg mit Einsprüchen das Leben schwer gemacht. Kahrer zur Vorgangsweise seines Vorgängers: "No comment."

Drei Millionen Euro
In seiner Amtszeit hat die Gemeinde Ramsau etwa drei Millionen Euro in diverse Projekte investiert, einen großen Anteil davon in das neue Feuerwehrhaus und in das Musikheim. Die Geldmittel für die Kläranlage und die Fertigstellung des Radweges sind gesichert. Die schönsten Momente als Bürgermeister? "2005 sind wir zur vereinsfreundlichsten Gemeinde des Bezirkes gewählt worden (die Gemeinde hat 21 Vereine), dreimal waren wir unter den Top 3 bei den Gemeinden mit dem schönsten Blumenschmuck im Mostviertel."

Reichel wird Nachfolger
Schon am 8. Juli wählt der Gemeinderat den Kahrer-Nachfolger. Dem Vernehmen nach hat Raimund Reichel die besten Karten.