Agrarflächen mit Hecken strukturieren
Winterzeit ist nicht nur Planungszeit, sondern auch die Zeit wo Waldarbeiten erledigt werden. Wer bei der Waldarbeit sein Astwerk nicht alles zu Hackschnitzel verarbeiten will, sondern der Natur Raum zurück geben möchte, kann Astwerk von Laubholz und auch geringen Mengen von Nadelholz zum Anlegen einer Hecke verwenden.
Hecken sind die Straßen der Tiere, von hier aus regulieren sie das landwirtschaftliche Umfeld. Hecken bieten nicht nur Lebensraum, sie sind auch Erosionsschutz bei Starkregen und auch bei Trockenheit durch den Wind. Sie bilden ein optimales Kleinklima für Feldfrüchte und Weidetiere. Forschungen der TU-München ergaben eine durchschnittliche Ertragssteigerung von 20% im Bereich von 10 bis 150 Meter hinter einer 6 Meter hohen Hecke. Es sind auch die Fruchterträge aus einer Hecke nicht zu vergessen, es fallen Früchte für Marmeladen, Schäpse und Liköre an und natürlich auch immer wieder reichlich Biomasse zur selektiven Entnahme. Fazit - wir geben Fläche an die Natur zurück und die Natur lohnt es uns!
Die einefachste Technik eine Hecke anzulegen, ist die Benjeshecke. Die Benjeshecke geht auf Hermann Benjes, dem Mitbegründer der Holunderschule, einer Arbeitsgruppe aus Lehrern und Architekten zurück, die es sich zum Ziel machten, versiegelte Schulhöfe aufzubrechen und unter anderem mit Holunder zu bepflanzen. Fazit daraus war, dass Lärmpegel und Gewaltbereitschaft der Schüler zurück gingen.
Eine Benjeshecke ist eine geschlichtete Gestrüppzeile, die sofort Wind-, Erosions- und Verbissschutz, Lebensraum für Vögel, Insekten, und Reptilien bietet. Das eigentliche Pflanzen übernehmen die Vögel, durch Wildbeerensamen in ihrem Kot. Es können auch Impulspflanzungen erfolgen, dazu wird das Gestrüpp in zwei Zeilen geschlichtet.
Typische Heckenplanzen sind bei uns Kornelkirsche, Weißdorn, Schlehe, Eberesche, Felsenbirne, verschiedene Wildrosen, Holunder und verschiedene weitere heimische Pflanzen. Interessant wäre vielleicht auch die Pimpernuss (Staphylea pinnata), welche bei uns heimisch aber doch sehr selten ist. Ausreichend Pflanzmaterial ist oft in bestehenden Hecken zu finden, da sich einige der Pflanzen auch über Wurzelausläufer verbreiten, oder gezielt bei spezialisierten Baumschulen wie Biobaumschule Ottenberg in Sippbachzell oder auch BFZ Gründbach bei Freistadt. Heckenpflanzen sind meist sehr anspruchslos und lassen sich bis Ende April wurzelnackt pflanzen.
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