Vierbeiner im Einatz
Einsatzteam Therapiehunde in Ansfelden

Gemeinsamer Spaß im Hindernisparcours | Foto: Sonja Markulak
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Die Besitzer von Hunden wissen schon lange, welche Wunder ihre Vierbeiner vollbringen können.

ANSFELDEN. "Sie kommen dabei als Assistenten von Therapeuten, als Schulhunde oder als Besuchshunde in Seniorenwohnheimen, Krankenhäusern und anderen Betreuungseinrichtungen zum Einsatz", so Sonja Markulak von CaniCus, Verein zur Ausbildung von Therapiehunden in Ansfelden (www.canicus.at).

Wertfreie Zuneigung

In allen diesen Bereichen können Hunde viel Gutes bewirken: Sie sorgen vor allem für Spaß und Freude, bringen Menschen zum Lachen und Abwechslung im oft eintönigen Alltagsleben. Hunde helfen Kindern und auch Erwachsenen sich zu konzentrieren, sich zu fokussieren und sich zu entspannen. Das sorgt sowohl in der Schule als auch im Beruf für bessere Leistungen am Ende des Tages. Sie zeigen Zuwendung wertfrei und unvoreingenommen und ermöglichen dadurch liebevollen Körperkontakt - beispielsweise im Seniorenwohnheim. Die Hunde verbessern aber auch die soziale Kompetenz und Kommunikationsfähigkeiten z.B. von Jugendlichen und helfen damit, dass sie sich besser im Alltag zurechtfinden. Sie sind außerdem auch Anlass, an die frische Luft zu gehen, sich zu bewegen und Dinge zu tun, die man sonst nicht (mehr) machen würde. Die Grundlage dafür ist laut Sonja Markulak von CaniCus nicht nur ein menschenfreundlicher, offener Hund, sondern auch eine fundierte Ausbildung von Hund und Mensch. Damit wird sowohl gewährleistet, dass der Hund sicher im Einsatz geführt wird, aber auch, dass der Einsatz für den Hund nicht zur Belastung wird, sondern allen Beteiligten Spaß und Freude bringt.

Um die tollen Effekte von Therapie- und Besuchshunden zu verdeutlichen, haben wir ein paar Erlebnisse aus den Einsätzen mit den Therapiehundeteams von CaniCus gesammelt:

In der Volksschule fällt Tobias besonders das Rechnen schwer. Eigentlich hat er daran gar kein Interesse mehr. Wenn ihm aber Martinas große, braune Hündin Leila einen Korb mit Papierrollen bringt, in denen Tobias Rechenaufgaben findet, dann rechnet er die 7er und 9er Reihe nicht nur ohne Widerwillen, es macht auch richtig Spaß. Natürlich - denn es gibt eine klare Vereinbarung: was der Hund aussucht, wird ausgeführt. Dabei helfen die treuen Augen von Leila, die lustige Tricks und Übungen, die Tobias mit dem Hund machen darf.

Ähnlich ist es auch mit Susanne, die keine Lust am Lesen hat. Aufgrund ihrer Leseschwäche war sie immer wieder kritisiert worden und hat sich das sehr zu Herzen genommen. Aber wenn Bärli, der blonde Labrador, seinen großen Kopf auf ihren Oberschenkel legt und andächtig zuhört, dann verbessern sich Susannes Fähigkeit merklich und die Freude am Lesen kehrt zurück.

Ein anderes Beispiel ist Manfred. Er lebt in einer Wohneinrichtung für Menschen mit Beeinträchtigungen. Er hat große Mühe mit seinen Händen. Die Hunde, und ganz besonders „seine“ Tara, aus der Hand zu füttern, ist ihm sehr wichtig. Anfangs war das nur mit sehr viel Unterstützung möglich, im Laufe der Zeit lernt Manfred aber, unterschiedliche Behältnisse zu öffnen, selbständig Futterstückchen herauszunehmen und diese einzeln dem Hund zu geben. Ein großer Erfolg! Denn niemand hätte vorher gedacht, dass Manfred das eines Tages selbst schaffen würde.

Auch die quirlige Terrierhündin Safi sorgte für Erstaunen: Hans ist an Demenz erkrankt. Er blickte beim Gehen unentwegt auf seine Füße, machte nur mehr „Minischrittchen“ und musste wegen seiner Gleichgewichtsstörungen beim Gehen gestützt werden. Hält er allerdings die Leine von Safi in der Hand, richtet sich sein Blick automatisch nach vorne und er kann selbständig gehen, ohne fremde Hilfe. Auch bei Anna ist es ähnlich. Sie lebt im Pflegeheim und kann sich eigenständig fast nicht mehr bewegen. Sie nimmt ihr Umfeld kaum noch wahr und hat immer wieder Schmerzen. Dann kommt Malteserrüde Piccolo zu Besuch. Der darf sich zu ihr aufs Bett legen, und zwar so, dass sie den kleinen warmen Hundekörper mit ihrem Unterarm berühren kann. Innerhalb weniger Minuten konnte man erkennen, dass die Atmung der alten Dame merklich tiefer wurde und ihr Körper sich sichtlich entspannte.

Wenn man den Leiter einer Jugendwohneinrichtung fragt, was er sich vom Hundebesuch erwartet, bekommt man zur Antwort: “Jede Minute, die wir die Jugendlichen vom Handy wegbringen, ist Gold wert.“ Er staunt nicht schlecht, als die Jugendlichen der Reihe nach die Besuchshunde Maci und Livi „mit vollem Körpereinsatz“ durch den Hindernisparcours führen, den die HundeführerInnen im Hof der Einrichtung aufgebaut hatten. Das Handy war zwar mit von der Partie, aber nur, um Fotos zu machen.

Es braucht viel Zeit und Energie, aber auch Herzblut, bis ein Mensch-Hund-Gespann ein gutes Einsatzteam wird. Erfolgsgeschichten wie diese rechtfertigen und belohnen aber diesen Aufwand und wenn sich die fertigen Teams des Vereins CaniCus zur jährlichen Überprüfung treffen, erfolgt auch voller Freude ein reger Austausch über diese schönen Erlebnisse und Erfolge.

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