Update – Trauerrede von Renate Heitz
„Liebe Kultur, ruhe in Frieden“

Ansfeldens Kulturreferentin und Vizebürgermeisterin Renate Heitz mit Marchtrenks Kulturstadträtin Heidi Strauß bei der Kranzniederlegung für die Kultur in der Corona-Krise. | Foto: Heitz
  • Ansfeldens Kulturreferentin und Vizebürgermeisterin Renate Heitz mit Marchtrenks Kulturstadträtin Heidi Strauß bei der Kranzniederlegung für die Kultur in der Corona-Krise.
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„Werte Trauergemeinde! Seit 2. November 2020- bezeichnender Weise dem Allerseelen-Tag- befindet sich die Kulturnation Österreich im 2. Kultur-Lockdown. Die Kulturveranstaltungen waren einer der ersten Bereiche, die damals wieder gänzlich verboten wurden“, betont Ansfeldens Vizebürgermeisterin bei der Trauerrede und Kranzniederlegung für die Kultur. Diese fand vor dem Anton-Bruckner-Denkmal in Ansfelden statt.

ANSFELDEN. Heitz: „Am, 9. Februar, waren es 100 Tage, die seit diesem Einstellen der kulturellen Aktivitäten vor Publikum vergangen sind. Ich möchte bei dieser Trauerkundgebung um die österreichische Kultur nicht nur auf die psychischen Folgen dieses Verbotes hinweisen- ja, ich leide massiv unter dem Wegfall meiner Psychohygiene durch Kultur: ich vermisse das Lachen und das Nachdenken, zu dem mich die Kunst angeregt – das alles fehlt mir massiv- und ich merke auch, wie sehr es mittlerweile mehreren Menschen fehlt.“

„Nein, der Kulturlockdown ist auch
ein wirtschaftliches Problem“

Für Heitz hat der Lockdown alle in eine seltsame Lethargie befördert, aus der uns die Kunst heraushelfen könnte, wenn man sie denn ließe: „Nein, der Kulturlockdown ist auch ein wirtschaftliches Problem, für die Menschen, die von ihren Auftritten bislang gelebt haben- und denen, die sie dabei unterstützt haben. Die werden seit mehr als 100 Tagen an ihrer Arbeit gehindert und für die, die nicht bei den großen Kulturtankern ihren Platz gefunden haben, wird’s schön langsam eng, weil sie von der Politik vergessen worden sind.“

„Bei der letzten Pressekonferenz war den fünf Männern, die die uns dort die Welt erklärt haben, die Kultur keine nennenswerte Perspektive wert. Nicht einmal ein Perspektivchen: Ja, der Kulturbereich kann sich´s nicht leisten politische Parteien zu sponsern und hat dadurch – im Gegensatz zum Schibetrieb- das Nachsehen.“

Heitz: „Meine Befürchtung: Wenn die Kultur dereinst von ihrem Grab wird auferstehen dürfen, wird manches für immer tot bleiben. Die kulturelle Vielfalt wird nicht vom Virus, dafür aber als Kollateralschaden von den Maßnahmen dahingerafft. Es kann sein, dass diese Strukturbereinigung politisch gewünscht ist. Dann soll die Regierung das bitte auch deutlich sagen.
Wenn es nicht gewünscht ist, dann besteht dringender Handlungsbedarf, um zu retten, was noch zu retten ist!Liebe Kultur, ruhe in Frieden. Wir werden Dir ein ehrendes Andenken bewahren!

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