Energie- und Rohstoffkrise
Betriebe im Bezirk Linz-Land stark unter Druck

Jürgen Kapeller, Obmann der WKO Linz-Land. | Foto: Elephants5, Redtenbacher
  • Jürgen Kapeller, Obmann der WKO Linz-Land.
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Steigende Energie- und Rohstoffpreise setzen den Unternehmern aus Linz-Land ordentlich zu.

LINZ-LAND. "Besonders hart betroffen sind Unternehmen aus energieintensiven Branchen, wie dem produzierenden Bereich oder Hotels mit Wellnessbereichen, aber auch die Transportwirtschaft aufgrund der hohen Treibstoffpreise", betont Jürgen Kapeller, Obmann der Wirtschaftskammer Linz-Land.

"Brauchen Kalkulierbarkeit"

"Diese Preise sind nicht mehr zu stemmen. Die Zukunft unserer Wirtschaft steht auf dem Spiel", betont Gerhard Hackl, Eigentümer Haka Küchen in Traun. "Es wird viel geredet, aber wenig getan. Wir brauchen wieder kalkulierbare Rahmenbedingungen und Zusammenhalt", fordert der Unternehmer per Videobotschaft in den sozialen Medien.

Explosive Mischung

Nicht zu unterschätzen sei, laut Kapeller auch, was erhöhte Energiekosten für kleine Unternehmen bedeuten können. Dazu komme dass, dass für die gesamte Bevölkerung das Leben teurer geworden sei. Es werde gespart – mit negativen Folgen für die Betriebe. "Sinkende Umsätze bei steigenden Preisen für Rohstoffe, Energie und Treibstoff, das ist eine explosive Mischung, die für Unternehmen auch schnell existenzbedrohend werden kann", warnt Kapeller.


Alles wird teurer

„Alles wird teurer – Verpackungen, Gewürze bis hin zum Schweinepreis. Speziell der Energiepreis kann bis um das Zehnfache steigen, wobei ich fix mit einer Steigerung der Energiepreise um das Fünffache rechne", beschreibt der Leondinger Fleischermeister Christian Derntl die aktuell prekäre Situation.

Zwischen Preissteigerung und wirtschaftlichen Überleben

Christian Kemetmüller, Bäckermeister aus Neuhofen, hat vor allem mit zwei Kostenposten zu kämpfen. Zum einen die Pelletsheizung – Preissteigerung von 200 Prozent – und zum anderen der Stromverbrauch für den Ofen. Für Strom habe er noch einen Vertrag bis Ende 2022. Danach rechnet Kemetmüller mit einer Preissteigerung von 500 Prozent. "Ich habe mich damit abgefunden, dass uns die nächsten Jahre wenig Gewinn übrig bleibt, diesen werden wir einsetzen müssen, um die Kosten für den Strompreis zu decken", so der Bäckermeister.
Oberste Prämisse sei es jetzt, einen Zwischenweg zwischen Preissteigerung und dem wirtschaftlichen Überleben zu finden. "Wir versuchen nicht nur für uns zu überstehen, für den Ort wäre es schlimm, wenn es uns als Bäckerei nicht mehr gibt", betont Kemetmüller.

"Rasch handeln"

Wenn nicht rasch gegengesteuert wird, werden viele Betriebe, laut dem Obmann der WKO Linz-Land, schließen müssen oder in den Konkurs schlittern. Versorgungssicherheit sowie eine Preisgarantie für Unternehmen habe hier laut Experten höchste Priorität. "Das Merit-Order-Prinzip hat in der derzeitigen Krisensituation ausgedient, der Gaspreis darf nicht länger den Strompreis vorgeben", betont Kapeller. Weiters fordere man von der Politik eine umgehende Inkraftsetzung und ausreichende Dotierung der bereits beschlossenen Beihilfen laut dem Unternehmens-Energiekostenzuschuss-Gesetz und dem Strompreiskosten-Ausgleichsgesetz sowie der Investitionsförderung für die Umstellung in Betrieben auf andere Energieträger entsprechend dem Gasdiversifizierungsgesetz. Auch bei den Lohnnebenkosten liege man nach der Senkung immer noch im Spitzenfeld der Länder mit dem höchsten Steueranteil. "Deshalb darf im Rahmen des Entlastungspakets gegen die Inflation mit dieser Senkung noch nicht Schluss sein", so Kapeller.

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