Gymnasium Leonding
Die Stadtpolitik ist im Grundsatz vereint
Leondinger Fraktionen mit einstimmigen Grundsatzbeschluss für ein Gymnasiums in der Stadt.
LEONDING. Im Stadtteil Hart soll laut Entwicklungskonzept "Leonding 2030" ein Bildungs- und Berufsorientierungscampus entstehen, bei welchem sich das Thema Digitalisierung wie ein roter Faden durch alle Institutionen zieht. Was dazu bislang noch fehlt: ein Gymnasium. 2020 hatte sich die Stadt erstmals um solch einen Schultyp beworben. Nun verlieh man diesem Wunsch mit einem einstimmigen Grundsatzbeschluss im Gemeinderat Nachdruck.
"Haben Hausaufgaben gemacht"
"Damit gehen wir proaktiv an das Thema heran und bekennen uns ganz klar dazu, als Stadt unseren Beitrag leisten zu wollen, damit das Projekt umgesetzt werden kann", betont Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek. "Mit diesem Schritt beteuern wir, dass wir in Leonding unbedingt eine AHS wollen und wir unsere Hausaufgaben gemacht haben", ergänzt Vizebürgermeister Thomas Neidl von der ÖVP.
Auch bei der FPÖ und den Grünen sieht man den vorliegenden Beschluss als nächsten wichtigen Schritt im langjährigen Prozess für ein Gymnasium in Leonding. "Der geplante Standort neben der HTL garantiert eine perfekte Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und wäre eine starke Aufwertung der gesamten Region", unterstreicht Lukas Linemayr von den Grünen Leonding.
Warten auf Entscheidung
Der vorliegende Grundsatzbeschluss wird nun in weiterer Folge an Land und Bund übermittelt. "Grundlage für eine Entscheidung ist das Schulentwicklungsprogramm des Bundes, das prinzipiell ein Gymnasium in Linz und im Umland vorsieht. Darauf basierend entscheidet der Bund in Abstimmung mit dem Land Oberösterreich, genauer der Bildungsdirektion, wo genau ein Standort realisiert wird", erklärt Naderer-Jelinek das weitere Procedere.
Wann schlussendlich die Entscheidung getroffen wird, ist schwer zu sagen: "Durch die notwendige Einbindung der verschiedenen Körperschaften ist damit zu rechnen, dass es noch einige Zeit dauern könnte", so Linemayr (Die Grünen). "Die Prüfung durch die Bildungsdirektion erfolgt in den kommenden Wochen, wir erwarten in vier bis sechs Wochen eine Rückmeldung, wie es aussieht", zeigt sich Neidl optimistisch. "Das weitere Procedere in Sachen Gymnasium werden im Anschluss Vertragsverhandlungen sein, da das Gymnasium im ersten Schritt als Privatgymnasium der Stadt Leonding mit Öffentlichkeitsrecht geführt wird. Erst im zweiten Schritt wird der Bund die Schule in Verwaltung und Erhaltung übernehmen. Aber auch diese Hürde sollte kein großes Problem werden", führt Peter Gattringer von der FPÖ Leonding aus.
Eine Zusage wäre laut Bürgermeisterin Naderer-Jelinek ein historisches Ereignis für Leonding und die Region. "Wir denken mit unserem 'Konzept Schule' neu und modern und wollen hier eine praxisnahe Ausbildung, auch in Partnerschaft mit Betrieben aus der Region, bieten. Im Bildungscampus wäre das Gymnasium der nächste Baustein", so die Stadtchefin.
"Eine einmalige Chance"
"Das Gymnasium wäre eine einmalige Chance und gleichzeitig absolut notwendig. In Linz gibt es aktuell 15 AHS, im gesamten Bezirk Linz-Land nur drei. Alleine die Verkürzung der Wege für hunderte Schüler ist schon ein starkes Argument für die zügige Errichtung", betont Neidl (ÖVP). Gleichzeitig sehe man bereits jetzt viele innovative und techniklastige Unternehmen, die sich in der direkten Umgebung ansiedeln. "Der Digitalisierungsschwerpunkt des Gymnasiums könnte hier als zusätzlicher Motor dienen, um die Leondinger Wirtschaft und letztendlich die Wirtschaft der gesamten unmittelbaren Region zu stärken und noch weiter ins Digitalisierungszeitalter zu führen", so Neidl. "Das Pädagogische Konzept mit dem Schwerpunkt Digitalisierung wäre eine große Bereicherung für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Leonding", pflichtet Gattringer (FPÖ) bei.
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