Linz-Land
Ein Weihnachtsfest ganz ohne Stress
Das Weihnachtsfest verspricht nicht nur Geschenke, sondern birgt auch jede Menge Konfliktpotenzial.
TRAUN. Am kommenden Wochenende ist der zweite Advent, und die Vorbereitungen für ein schönes Weihnachtsfest laufen bereits allerorts. Oft kann die Realität mit den Vorstellungen aber nicht mithalten, und aus dem gewünschten harmonischen Zusammensein am 24. Dezember wird ein Abend voller Streit.
Wunsch und Realität
"Der Wunsch nach dem perfekten Weihnachten ist einer der größten Stressfaktoren", weiß Tamara Berndorfer, Lebensberaterin aus Traun. Dabei geht es im Wesentlichen um Punkte, wie die Anzahl der Geschenke sowie deren Preis oder die Frage nach dem Weihnachtsmenü und dessen Aufwand. "Auch Termine mit Verwandten und Freunden können in Stress ausarten", so die Expertin. Folgen sind Überforderung, Nervosität und Reizbarkeit genauso wie Enttäuschung und Streit in der Familie.
Streitgründe gibt es viele
"Gründe, sich zu zanken, gibt es genug: die Weihnachtsstimmung, die Dekoration, die Musik, die Geschenke, das Essen oder Schwiegermutter/Schwiegervater oder andere Familienmitglieder", so Berndorfer. Verstärkt werde es, wenn es womöglich nicht nur um unerfüllte Erwartungen geht, sondern eine ernsthafte psychische Erkrankung vorliegt. "Wegen Weihnachten bekommt man selten eine Depression oder wird gewalttätig, sondern Weihnachten bringt dies nur verstärkt zum Vorschein, so kommen negative Selbstbilder oder die innere Unruhe zum Vorschein und brechen aus", erklärt die Lebensberaterin.
Stress vermeiden
Wie kann man aber nun diesem Stress entgegenwirken? "Indem man einzelne der Dominosteine versucht zu stabilisieren oder vorbeugend bereits herausnimmt", erklärt Berndorfer. So sei es sinnvoll, sich rechtzeitig über die Weihnachtsgeschenke Gedanken zu machen, anstatt auf den letzten Drücker gereizt einzukaufen. Auch eine Portion Toleranz, für sich und für andere, kann nicht schaden. "Wo viele Erwartungen aufeinander treffen, gibt es sicher auch einige unerfüllte Erwartungen. Es geht nicht darum, Enttäuschungen zu vermeiden – Mut zur Unperfektheit ist angesagt und entstresst", sagt Berndorfer. Wichtig sei auch, sich Hilfe zu holen und Aufgaben zu verteilen. Hierbei gilt: Alleine machen ist toll denn es bringt etwas voran. Aber auch zusammen vorbereiten, bringt nicht nur Freude, sondern ist auch eine gute Möglichkeit, sich gemeinsam in Weihnachtsstimmung zu bringen. "Kinder können super mit in die Vorbereitung einbezogen werden und lernen dadurch, auch selbstverantwortlich einen Teil zur Familie beizutragen", erklärt Berndorfer. Zeit für Entspannung, der Mut auch einmal im weihnachtlichen Trubel "Nein" zu einem Termin zu sagen sowie auf den eigenen Körper zu achten helfen laut Expertin weihnachtlichem Stress vorzubeugen.
Hilfe suchen
"Sollte man dennoch in eine Überforderung kommen, sollte man sich früh genug Hilfe in der Familie oder auch von außen suchen. Unterstützung hierzu bieten kostenfreie Angebote der Telefonseelsorge, Krisenhilfe Oberösterreich oder Frauenhelpline – wie die Frauenberatungsstelle Babsi in Traun. Vor allem für Frauen, die von Gewalt betroffen sind, bietet Babsi ein umfassendes Beratungsangebot an. „Durch unsere enge Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen, können wir uns auch mit Kolleginnen vernetzen, die auf das jeweilige Thema spezialisiert sind“, betont Leiterin Nikola Gringinger.
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